Heiligenhaus. . Die Bezirksregierung wird die Hallen vorerst nicht bauen. Für diesen Fall würde die Stadt das Areal gerne für Wohn- oder Gewerbeflächen erschließen.

Auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände werden nun doch keine Leichtbauhallen für Flüchtlinge errichtet. Dies teilte die Bezirksregierung Düsseldorf am Montag mit. Eigentlich sollten an der Talburgstraße ab Sommer bis zu 1000 Flüchtlinge in Leichtbauhallen unterkommen. Bereits in der vergangenen Woche teilte die Bezirksregierung auf WAZ-Anfrage mit, dass der Bau der Hallen vorerst gestoppt worden sei, da inzwischen weit weniger Flüchtlinge nach NRW kämen.

Nun wurde das Projekt nach Abstimmung mit dem NRW-Innenministerium ganz eingestellt. Alle neu ankommendem Flüchtlinge würden in festen Gebäuden untergebracht. „Zwei Komplexe in Krefeld und Kamp-Lintfort werden als Reserve zurückgehalten, falls die Flüchtlingszahlen wieder steigen“, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung.

Stadt würde Areal gerne nutzen

Bislang war auch für die Heiligenhauser Stadtverwaltung noch unklar, wie es mit dem Gelände an der Talburgstraße weitergeht. „Bei einem Gespräch am Freitag sagte die Bezirksregierung zu, das Ganze schnell prüfen zu wollen“, berichtet Bürgermeister Jan Heinisch auf Anfrage unserer Redaktion.

Das Bundeswehrgelände, so Heinisch, solle auf keinen Fall jahrelang zu einer „Vorhaltefläche“ werden, auf der eventuell irgendwann doch noch mal eine Flüchtlingsunterkunft gebaut werden könnte. Daher würde die Stadt Heiligenhaus das Areal gerne selbst nutzen. „Entweder für neue Gewerbe- oder Wohnbauflächen“, sagt der Bürgermeister. Man werde diesbezüglich mit der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) Gespräche führen. Das Gelände müsste die Stadt dann vom Bund kaufen.

Gelände war der Stadt früher zu teuer

„Wir haben uns ja schon mal um das Gelände bemüht. Damals war es aber zu teuer.“ Ein Millionenbetrag sollte es kosten, sagt Heinisch „Das müsste man sich als Stadt dann schon genau überlegen.“ Entweder müsse die Bima Risiken, wie beispielsweise die Vermarktung der Flächen oder die Beseitigung von Altlasten, mit der Stadt teilen oder die Fläche müsste günstiger werden als früher.

Ob es zu einem Kauf kommen wird, sei aber noch völlig unklar. Bis es dazu kommen könnte, werde noch viel Zeit vergehen. „Durch aktuelle Gutachten haben wir aber zumindest schon mal viele Erkenntnisse über das Gelände“, sagt Heinisch.

Von der Talburgstraße unabhängig sieht der Bürgermeister die Entwicklung der Landesnotunterkunft am Sportfeld. „Ich rechne dort weiter mit einem Auslaufen im September.“ Durch die Schließung der Anlage würden die 286 Plätze dort nicht mehr auf die städtische Flüchtlings-Quote angerechnet.

Daher, so Heinisch, könne es durchaus sein, dass Heiligenhaus (je nach außenpolitischer Lage) künftig wieder Flüchtlinge zur städtischen Unterbringung zugewiesen werden. „Für diesen Fall haben wir aber an der Harzstraße noch freie Kapazitäten.“