Heiligenhaus. . Aus trist wird bunt: Regenbogenkinder bestücken ihr neues Freiluftklassenzimmer mit selbst gemachtem Mobiliar und Spielzeug.

Aus grau mach bunt: Das triste Außengelände der frisch in die Unterilp umgezogenen Grundschule Regenbogen soll bald Geschichte sein. Stück für Stück gestalten kleine und große Nutzer ihr Gelände farbenfroh und kindertauglich – und zwar mit eigenen Händen und Ideen. Finanzielle Unterstützung erhalten sie dabei vom Programm „Kultur und Schule“ des Landes.

Und dass an der Grundschule in der Unterilp gewerkelt wird, kann man nicht nur sehen, sondern auch weithin hören. Handwerkliche Arbeit macht eben Lärm – und ganz schön viel Dreck. Aber der ist an der Lehrstätte derzeit gern gesehen. „Hier dürfen die Kinder drauf hauen, kaputt machen und daraus etwas neues schaffen“, erklärt Steinbildhauer Berthold Welter. Denn gleich nebenan bearbeitet eine Gruppe Grundschüler mit Feuereifer Vulkangestein. Mit Hammer, Meißel und Schutzbrille ausgestattet, formt der Handwerkernachwuchs aus dem Tuffgestein mit viel Mühe Sockel für spätere Sitzbänke. Bislang gibt es auf dem ganzen Gelände neben einem kleinen Metallrondell nur Treppenstufen zum Sitzen.

„Die Kinder sind hoch motiviert, das fördert auch die Konzentration“, freut sich Schulleiterin Ellen Schieferstein über den Nebeneffekt der produktiven Projektwoche. Veselin aus der zweiten Klasse zum Beispiel bearbeitet mit einem Schleifgerät eine Holzbohle, dabei sind Konzentration und Fingerspitzengefühl gefragt. Später soll das Holz einmal als Sitzfläche dienen.

Ein neuer Bewegungsparcours

Ein paar Meter neben den kleinen Steinbildhauern fegt eine andere Truppe mit Besen die alte, verklinkerte Wand ab. Stein für Stein wollen die Schüler die Wand mit Farbe bepinseln. Mit vielen kleinen Aktionen wie dieser möchten die Akteure den Aufenthalt auf ihrem Außengelände schöner machen. Auch auf der Grünfläche hinter dem Gebäude. Hier betoniert eine Projektgruppe um Lehrerin Sarah Schmitz Eimer in das Erdreich ein. Später einmal sollen darin die Wurfgeschosse der Schulkinder landen. Denn für das große Areal haben sich die Organisatoren der Aktion etwas ganz besonderes einfallen lassen: einen kleinen Fitnessparcours mit Bereichen zum Werfen und Balancieren und einem Weidentunnel zum Verstecken und Spielen.

Aber nicht nur unter freiem Himmel arbeiten die Kinder an ihrem Frischluft-Klassenzimmer. Auch im Schulgebäude selbst laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Da wird an neuen Spielregeln für die alten und nun farblich aufgepeppten Schulhofbemalungen gefeilt und an Outdoor-Spielzeug gebastelt. Noch bis zum Ende der Woche werkeln die Regenbogenkinder an ihrer neuen Schule. Ihre mit viel Liebe und Mühe geschaffenen Werke wollen sie am Freitag ab 15 Uhr bei einem großen Schulfest präsentieren. Das auch ein Einstand in der neuen und dank des engagierten Einsatzes der kleinen Handwerker viel kindgerechteren Umgebung werden soll.