Ein Paar aus Isenbügel machte den Anfang. Jana und Martin Fromm heirateten im historischen Ambiente.Auch für den neuen Standesbeamten Mike Wetzel war das "etwas Besonderes"

Romantische Stimmung im Backhaus auf Gut Zehnthof: Bei Kerzenlicht wurde dort am Samstag das erste Paar getraut. Fotos: WAZ, Sonja-Glaser Stryak
Romantische Stimmung im Backhaus auf Gut Zehnthof: Bei Kerzenlicht wurde dort am Samstag das erste Paar getraut. Fotos: WAZ, Sonja-Glaser Stryak © WAZ

"Es war sehr gemütlich", sagt Martin Fromm (47) und strahlt seine Frau Jana (37) an. Kurz nach 14 Uhr gaben sich die beiden am Samstagnachmittag das Jawort: im mehr als 200 Jahre alten Backhaus auf Gut Zehnthof. Bei Kerzenschein und in kleiner Gästerunde. Genau so hatten es sich die beiden gewünscht: ganz intim - "dieser Tag sollte nur für uns sein", erklärt der Isenbügeler. Mit den Freunden werde erst im Herbst groß gefeiert.

Nach dem Museum in der Abtsküche bietet die Stadt Heiratswilligen nunmehr einen zweiten historischen Ort für den schönsten Tag im Leben an. Bereits im vergangenen Jahr wurden die ersten Gespräche mit Margret Cox-Papenhoff geführt, der Hausherrin auf Gut Zehnthof, dann musste noch die Standesamtsaufsicht des Kreises Mettmann zustimmen. Wichtig dabei: Die standesamtliche Trauung muss in "angemessener Umgebung" und zwingend "in einem Raum" stattfinden. Das Backhaus erfüllte die Auflagen. 100 Euro Miete sind für die Nutzung zu zahlen (genauso viel wie fürs Museum), und wer mag kann anschließend auch auf dem Hof feiern.

Jana und Martin Fromm stoßen nach der Trauung noch mit ihren Gästen an, Familie Papenhoff serviert selbst gebackenes Brot dazu. Anschließend fahren die Brautleute mit ihren 14 Gästen weiter nach Kettwig. In der Kapelle von Schloss Hugenpoet soll gleich im Anschluss die kirchliche Trauung mit Pfarrerin Düsterhöft stattfinden und im Schlosshotel gefeiert werden.

Kennen gelernt hat sich das Paar durch den gemeinsamen Freundeskreis, bei einem Silvesterurlaub in Holland vor fünf Jahren. Im Sommer 2007 machte der Diplom-Ingenieur aus Isenbügel der Zahnärztin aus Kempen einen Heiratsantrag - auf einem Partyboot, mitten auf dem Lago Maggiore. Und mindestens ebenso romantisch sollte auch die Hochzeit sein. Von der Möglichkeit, im Backhaus zu heiraten, hatten die beiden aus der Zeitung erfahren. Die Idee fand Jana Fromm, die damals noch Takacs hieß, "nicht schlecht". Restlich überzeugt hat das Paar schließlich ein Besuch auf dem Gut am Zehnthofweg.

Drei weitere Eheschließungen im Backhaus sind schon gebucht. Margret Cox-Papenhoff will "keine Massenabfertigung", deshalb sind maximal zwei Trauungen pro Termin möglich. Optimal sei der Raum für Hochzeitsgesellschaften um die 30 Personen.