Heiligenhaus. . Verwaltung und Anlieger diskutieren kontrovers über die geplante Sanierung. Bringverkehr zum Gymnasium und Verlust von Parkplätzen bereiten Sorge.
Die Sanierung der Herzogstraße zwischen Mittelstraße und In der Blume bietet allerlei Diskussionsstoff. Die Verwaltung lud daher am Dienstagabend die Anwohner ins Rathaus ein, um sie über die möglichen Varianten des Straßenumbaus zu informieren und sich ihrerseits Anregungen und Sorgen der Bürger anzuhören.
Bereits am Nachmittag waren rund 30 Betroffene und Interessierte einer Einladung der CDU-Ratsfraktion zur Ortsbegehung gefolgt. An den verschiedenen Abschnitten der Herzogstraße erklärte Tiefbauamtsleiter Michael Krahl die geplante Maßnahme. „Wir stellen hier keine fertige Variante vor. Wir nehmen ihre Anregungen in die Beratungen“, betonte er. Einzelne Umbau-Elemente seien zudem von ihrer Gestaltung her austauschbar.
Diskussion um Bringverkehr und Elternhaltestelle
Mit diesen Eindrücken ging es in den kleinen Sitzungssaal im Rathaus. Für viel Gesprächsbedarf sorgte der allmorgendliche Bringverkehr am Gymnasium. Ein Grünstreifen am Fahrbahnrand soll dort künftig das Absetzen der Kinder im Halteverbot verhindern. Die stattdessen angedachte Elternhaltestelle („Kiss and Ride“) auf dem Parkplatz bezeichnete ein Anwohner als „völlig an der Realität vorbei“. Sie führe bei den vielen ein- und ausfahrenden Autos zum Zusammenbruch des Verkehrs an beiden Zufahrten.
Einige Eltern sorgten sich zudem um die Grundschulkinder, die auf der Südseite der Herzogstraße die Laubecker Straße überqueren müssten. „Schon jetzt laufen die Kinder dort zwischen den Autos her“, hieß es. Eine Elternhaltestelle auf dem Parkplatz mit einer Ausfahrt zur Laubecker Straße werde die Gefahr noch erhöhen. Ein Problem, das der Verwaltung bislang noch nicht bekannt war, sagte Tiefbauamtsleiter Krahl.
Auch die Querungshilfe vom John-Steinbeck-Park zum Gymnasium stand zur Debatte. Die Verwaltung bat die Anwesenden um ein Meinungsbild – mit einem deutlichen Votum für eine Mittelinsel statt einer Verengung der Fahrbahn.
Anwohner wollen Parkplätze erhalten
Ziel der gesamten Maßnahme ist nicht nur die Sanierung der Fahrbahn, sondern auch, die Geschwindigkeit der Autofahrer zu reduzieren. „Es gilt auch künftig Tempo 30“, so Michael Krahl. Damit das auch eingehalten wird, soll die Kreuzung zur Mittelstraße umgestaltet werden. Die Verwaltung favorisiert einen Minikreisel, der versetzt in die Mittelstraße geschoben werden soll, damit Autofahrer auf der Herzogstraße nicht geradeaus Gas geben können.
Eigentümer zahlen rund 4000 bis 6000 Euro
Der Beginn der Sanierungsmaßnahme ist für den Sommer 2016 geplant. Die Kosten liegen bei rund 750 000 Euro.
Ein Eigentümer auf dem betroffenen Abschnitt muss sich nach Angaben der Stadt mit durchschnittlich 4000 bis 6000 Euro an den Kosten beteiligen – je nach Grundstücksgröße und Zahl der Geschosse.
Durch diese Variante, so ein Anwohner, würden dort viele Parkplätze wegfallen. „Schon jetzt parken die Leute bei Veranstaltungen der VHS und des Gymnasiums immer in unseren Einfahrten.“ Inwieweit Parkplätze bei der Alternative – einer stark verkleinerten Kreuzung – erhalten blieben, will die Verwaltung prüfen.
Die Politik wird die Anregungen der Bürger mit in ihre Beratungen nehmen. Der Verkehrsausschuss soll dann am 5. April abschließend über die Sanierung entscheiden.