Heiligenhaus. . Kindertagesstätte in Grün-Selbeck baut an, Platz für eine vierte Gruppe und20 Jungen und Mädchen entsteht. Die ersten Holzbauteile wurden jetzt geliefert

Die Kinder der Kita „Kleine Robbeninsel“ haben dieser Tage einen Logenplatz an den großen, bodenhohen Fenstern: An einem langen Kran schweben große Holzbauwände auf das Gelände. Die Kita baut an. Schon zum Start des neuen Kindergartenjahres im August soll die neue Gruppe mit 20 Plätzen im Neubaugebiet Grün-Selbeck an den Start gehen.

Doch an diesem regnerischen Februarvormittag kann man das kaum glauben, denn von der Kita ist so gut wie noch nichts zu sehen. Die Bodenplatte liegt und nun hieven die Bauarbeiter eine Wand nach der anderen darauf. Mit der Wasserwaage wird die Wand genau ausgerichtet, zur genauen Positionierung kommt dann auch schon mal ein Vorschlaghammer zum Einsatz. Rund 260 Quadratmeter groß wird der Anbau sein, der nach der Planung des Kölner Architekten Severin Heiermann entsteht. Der hatte auch die „alte“ Robbeninsel entworfen. Das Kita-Gelände ist groß genug, so dass hier auch noch der Anbau gut Platz findet.

In dem Holzhaus werden ein Gruppen-, ein Intensiv- und ein Schlafraum Platz finden. Träger der „Robbeninsel“ ist der Verein „Pro Mobil“. Er übernimmt auch die Finanzierung des rund 450 000 Euro teuren Anbaus, für den es allerdings Zuschüsse vom Land gibt.

Die Finanzierung sei nicht das Problem gewesen, sagt Margit Benemann, die Geschäftsführerin von Pro Mobil. „Es war vor allem schwierig, ein Bauunternehmen für den Holzbau zu bekommen“, berichtet sie. Denn auch für Flüchtlingsunterkünfte ist die schnelle Holzbauweise sehr gefragt, so dass viele Firmen für den schnellen Auftrag nicht zu haben waren.

Die Möbel werden nach Vorstellung der Kita eigens in einer Werkstatt für behinderte Menschen in Goch angefertigt. „Sie müssen zu unserem Holzhaus passen, dürfen nicht aus Plastik sein und schon gar nicht zu bunt“, schilder Margit Benemann die Vorgabe. „Denn bunt machen schließlich die Kinder unsere Einrichtung“, so Benemann, die zuversichtlich ist, dass im August alles fertig wird.

Baustelle gucken

Die Vergabe der 20 Plätze für Kinder mit und ohne Behinderungen im Alter von zwei bis sechs Jahren läuft derzeit, sagte Jugendamtsleiter Thomas Langmesser. Ab Sommer wird die Einrichtung dann vier Gruppen zählen. Zu den bislang zehn Mitarbeitern kommen drei weitere Erzieher oder Erziehrinnen. Das neue Personal ist bereits gefunden. Die Mitarbeiter sollen die Kinder von 7 bis 17 Uhr betreuen. Bis die neuen kleinen Robben dann tatsächlich auf die Insel kommen, haben die Kita-Kinder noch viel Gelegenheit zur Baustelle zu gucken.

Neuer Kindergarten geplant

Zum Ausbaustart guckten auch Jugendamtsleiter Thomas Langmesser und Kämmerer Michael Beck in der Robbeninsel vorbei. Die zusätzlichen 20 Plätze in Grün-Selbeck helfen der Stadt, die bislang noch unversorgten rund 60 Kinder im Sommer doch noch unterzubringen. Hinzu kommt die Aufstockung der städtischen Kita Steppkeshaus um eine zusätzliche sechste Gruppe. „Wir sind zuversichtlich, dass wir für alle Kinder bis zum Sommer eine Lösung finden“, so Langmesser.

Zudem ist der Bau eines neuen Kindergartens mit vier Gruppe in Planung“, berichtete Kämmerer Beck. Mit der Awo habe auch bereits eine Träger Interesse bekundet. Denn auch künftig würden wohl viele Kita-Plätze benötigt, so Beck. Schließlich sei die Bevölkerungsentwicklung in der Stadt sehr positiv. So habe es 2015 mit 211 Geburten deutlich mehr Babys gegeben, als es eine Prognose (170) vorhergesagt habe. Zudem seien 114 Kinder im Alter von ein bis fünf Jahren zugezogen.