Heiligenhaus. . Geldinstitut verzichtete auf Weihnachtskarten und spendete das Geld an die Volkshochschule. VHS will damit Mütter und Kinder besonders fördern
Über eine Finanzspritze kann sich die Volkshochschule Velbert/Heiligenhaus freuen. Gemeinsam mit den VHS in Mettmann/Wülfrath und Erkrath erhält sie eine 15000-Euro-Spende von der Kreissparkasse. Damit sollen Sprachkurse für Flüchtlinge finanziert werden.
Angesichts des wachsenden Flüchtlingszustroms im vergangenen Herbst entstand in der Kreissparkasse die Idee, auf Weihnachtsgrüße und Aufmerksamkeiten zum Jahreswechsel zu verzichten und das so eingesparte Geld zu spenden. Auch die Einnahmen der Neujahrskonzerte flossen in diese Spende, erklärte Ulrich Hamacher, Leiter der Heiligenhauser Filiale der Kreissparkasse. Freitagmittag wurde der Scheck in der Volkshochschule am Südring während eines Deutschkurses übergeben.
Allein bei der Volkshochschule Velbert/Heiligenhaus laufen derzeit 15 Deutschkurse für Flüchtlinge, sie sind alle voll belegt. Vier Tage die Woche, vier Stunden täglich lernen Flüchtlinge Deutsch. „Die Lehrer sind Ansprechpartner in allen Lebenslagen, sind auch sozialarbeiterisch tätig“, berichtete Rüdiger Henseling, Leiter der VHS Velbert/Heiligenhaus. Zur Volkshochschule hätten die Flüchtlinge großes Vertrauen. „Einige unserer Schüler haben gesagt, dass sie bei der VHS das erste Lächeln in Deutschland gesehen haben“, erklärte Doris Wauschkuhn von der Volkshochschule Mettmann/Wülfrath. Die VHS Velbert/Heiligenhaus, die zusätzlich zu der Sparkassenspende noch 2000 Euro von Unternehmerin Alice Thormälen erhielt, will mit dem Geld vor allem Mutter-Kind-Kurse finanzieren, die im Heiligenhauser VHS-Gebäude stattfinden. Hierbei handelt es sich um „handlungsleitenden Spracherwerb“.
Die Frauen sollen neben der Sprache auch den deutschen Alltag näher gebracht bekommen. So lernen sie beim Kochen gesunde Ernährung kennen, besuchen den Kinderarzt und einen Kindergarten. Die Kinder werden im gleichen Gebäude betreut und sollen die Sprache vor allem durch Bewegungsprogramme erlernen. „Jeder Tag, den die Kinder nicht deutsch lernen, ist verlorene Zeit“, sagte Rüdiger Henseling.
„Zunächst ging es nur um die Krisenbewältigung – die Unterbringung der Flüchtlinge; nun geht es um Integration. Und die geht nicht ohne Sprache“, resümierte der Heiligenhauser Kämmerer Michael Beck.