Heiligenhaus. . Die närrische Session eilt ihrem Höhepunkt entgegen. Die WAZ schaute sich bei einem Kostümhändler nach den angesagten Outfits um. Spaß am Verkleiden das ganze Jahr über.

Man merkt es deutlich: Die Session geht in den Endspurt. Selbst an diesem verregneten Morgen herrscht Hochbetrieb in der Karnevalsabteilung von Woooozy. Die närrischen Heiligenhauser rüsten sich für die wichtigsten Wochen des Jahres. Doch was werden sie tragen, die Jecken bei den vielen Sitzungen und auf den Zügen, was ist Trend in dieser Session?

„Einen richtigen Trend gibt es eigentlich nicht. Es geht alles, vom Piraten zur Indianerin, vom Clown bis hin zu Hexe“, sagt Inhaber Mark Georg-Hoheisel.

Aber ein paar Bestseller gibt es dann doch. So werden sich wohl auch beim Heiligenhauer Zug jede Menge verrückte Hippies, bunte Aerobic-Tänzerinnen und falsche Polizisten unter das Narrenvolk mischen. Sie tragen strenge Uniformen mit Handschellen, knallbunte Schlaghosen, neonfarbene Plateaustiefel und Peace-Zeichen oder aber für den 80er-Jahre-Look knallenge Neonleggins, Dauerwellen-Perücken und jede Menge Schweißbänder. Rund fünfzig Euro muss der Narr für ein Kostüm mit Zubehör (Perücke, Mütze) berappen. Wer das passende Schuhwerk haben möchte, muss tiefer in die Tasche greifen.

Vor allem Kindern haben es die Sternenkrieger aus den Star-Wars-Filmen angesagt. Als weiße Clone-Trooper oder als fiese Darth Vader mit Lichtschwert werden sie sich im Karneval tummeln. Auch Superman ist immer noch gefragt.

Aber es geht auch ganz klassisch. Der Heiligenhauser Udo Wolf, der sich an diesem Morgen in der Karnevalsabteilung umschaut, wird in ein Clownkostüm steigen, mit extra-weiter Latzhose. „Da passt dann auch noch eine dicke Jacke drunter“, sagt er. Sein Begleiter hat sich für eine Mönchskutte entschieden, auch die lässt Luft für die Jacke.

Denn die oft freizügigen Outfits – besonders der Damen – sind natürlich vor allem etwas für den Sitzungskarneval. Für den Straßenkarneval darf es da gern ein weniger muckeliger sein. „Plüschoveralls im Nilpferd-Design oder als Drache werden da gern gekauft“, sagt Georg-Hoheisel. Überhaupt ginge der Trend, nach seiner Erfahrung, zum Zweit- und Drittkostüm. „Schließlich trägt man ja auch ein Abendkleid nicht zweimal hintereinander“, so der Geschäftsinhaber.

Kein Wunder, denn die Lust am Verkleiden beschränkt sich keineswegs nur auf die Karnevalszeit. „Kostüme werden mittlerweile das ganze Jahr verkauft“, so Georg-Hoheisel. Denn nach Karneval geht es fast nahtlos weiter mit den Schlager-Moves, da sind dann 70er-Jahre-Klamotten gefragt. Immer öfter würden auch Parties mit Motto veranstaltet und zu Halloween schließlich ist der Grusellook angesagt.

Zwölf Monate Maskerade

„Ich hab’ den schönsten Job der ganzen Welt“, schwärmt Alina Schlupkothen, die in der Kostümabteilung arbeitet und so das ganze Jahr mit Masken und Verkleidungen zu tun hat. Auch wenn Verkleiden mittlerweile zwölf Monate Saison hat, nun ist Hochsaison. Wegen des großen Andrangs öffnet der Creativdiscount Woooozy am kommenden Samstag bis 18 Uhr.