Heiligenhaus. . Rund 70 Kündigungen gab es, seit die Sportfeld-Halle mit Flüchtlingen belegt ist. Durch viel Aufwand hat sich der Verein mit der Situation arrangiert.
Seit die Halle am Sportfeld im Oktober zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert wurde, hat die Sport- und Spielvereinigung 09/12 Heiligenhaus rund 70 Mitglieder verloren. Für den Verein bedeutete der Verlust der Stammhalle eine große Umstellung. „Nur mit viel Aufwand haben wir die Situation soweit erstmal in den Griff bekommen“, berichtet der Vorsitzende Heinz Dedenbach. Derzeit zählt der größte Verein der Stadt noch immer mehr als 1200 Mitglieder.
Viele von ihnen mussten sich in den vergangenen Monaten auf die neuen Umstände einstellen. Die neuen Räumlichkeiten in Isenbügel, in der Unterilp, im Umweltbildungszentrum und in der Karl-Heinz-Klein-Halle seien teils mit Einschränkungen verbunden, sagt SSVg-Vorstandsmitglied Anja Winterscheidt. „Wir haben zwar keinen Kurs ganz aufgegeben“, sagt sie. Nun müssten die Mitglieder aber räumlich und zeitlich flexibler sein. „Im Mehrzweckraum im UBZ ist beispielsweise nicht so viel Platz wie in der Halle.“ Mancher Kurs mit 30 Mitgliedern sei daher auf die Hälfte geschrumpft. Hinzu komme das Parkplatzproblem (WAZ berichtete).
Bei den Hallen in Isenbügel und in der Unterilp sei die Entfernung das Problem: „Nicht jeder Kursteilnehmer kann bis in die Ortsteile fahren. Besonders für ältere Menschen ist das schwierig“, sagt Anja Winterscheidt. Positive Erfahrungen habe der Verein mit der innenstadtnahen Karl-Heinz-Klein-Halle gemacht, berichtet. Durch das Angebot hier gebe es sogar einige Neuanmeldungen.
Folgen noch nicht absehbar
Heinz Dedenbach hofft nun, dass das Gröbste überstanden ist. „Es war nicht leicht und lief nicht immer optimal. Aber ich denke, wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“ Man wolle nun versuchen, Mitglieder mit neuen Angeboten zurückzugewinnen. Wer den Verein unterstützen will: Für die Vorstandswahlen am 6. April werden noch Kandidaten gesucht.
Finanzielle Folgen durch die Kündigungen spüre der Verein zwar, sagt Anke Reetz, Abteilungsleiterin Freizeit- und Gesundheitssport. „Unsere Lage ist aber nicht existenzbedrohend.“ Anja Winterscheidt fügt hinzu: „Wir haben aber das Glück, dass es kein großes Konkurrenzangebot zu uns in der Stadt gibt. Mit der Situation haben wir uns arrangiert.“ Dennoch hoffe man, dass die Turnhalle so schnell wie möglich freigegeben werde.
Wann das sein wird, ist noch unklar, teilte die Bezirksregierung Düsseldorf auf WAZ-Anfrage mit: „Nach unserem Kenntnisstand wird die Turnhalle in absehbarer Zeit nicht freigezogen werden.“ Der Heiligenhauser Sozialamtsleiter Jörg Saborni hofft, dass die Halle im Sommer frei wird, sobald die geplante Unterkunft am ehemaligen Bundeswehrdepot fertig sei.