Heiligenhaus. . Die stimmgewaltige Bretonin Gwennyn Louarn gab im Club Lieder ihrer Alben „En tu all“ und „BEO“ zum Besten.

Zur Eröffnung des Kulturhalbjahres 2016 kamen am Mittwochabend einige Musikbegeisterte aus Heiligenhaus und Umgebung in den Club. Gwennyn Louarn, Folk-Sängerin und stimmgewaltige Bretonin, war nun schon zum wiederholten Mal zu Gast, unterstützt wurde sie von einem Gitarristen und einem Dudelsack-Spieler, die Gwennyns Gesang mit Folk-typischen Tönen und munteren Melodien untermalten.

Ganz klassische Folk-Musik macht die Bretonin allerdings nicht, selbst beschreibt sie ihre Musik eher als Stilmix aus klassischem Folk, ausdrucksstarkem Rock und zeitgenössischen Einflüssen. Die thematisiert sie auch in ihren etwas nachdenklichen Liedern, genauso wie das bretonische Leben, über das sie sowohl auf Französisch als auch auf Englisch singt.

Nachdenklich war die Stimmung aber nicht, im gut gefüllten Club saßen die Besucher gemütlich bei einem Bier beisammen, lachten gemeinsam und lauschten der Musik. „Man trifft hier immer jemanden den man kennt, auch ohne sich vorher zu verabreden wird es jedes Mal ein lustiger Abend mit Bekannten“, findet Volker Gerst, der gemeinsam mit seiner Frau gekommen war, um sich den spritzigen Sound von Gwennyn anzuhören.

„Wir haben ein Kultur-Abo und sind deshalb öfters mal im Club, das ist immer super und so schön nah gelegen, das Angebot muss man wahrnehmen“, schwärmt eine Besucherin. „Wir kennen Gwennyn zwar noch nicht, aber wir lassen uns heute überraschen“, freut sie sich.

Warme und klare Töne

Mit ihrer warmen und klaren Stimme samt französischem Akzent begrüßte die Bretonin ihr Publikum, erklärte kurz, worüber sie so singt und legte los. Die Konzertbesucher konnten zu munteren und modernen Melodien des Trios auf der Bühne ausgelassen mitschunkeln und -schwelgen. Das fröhliche Pfeifen des Gitarristen Patrice Marzin zur Begrüßung trug sein Übriges zur guten Stimmung bei. Über den Abend verteilt gab die Bretonin Lieder ihrer Alben „En tu all“ und „BEO“ zum Besten, die sie auch über die Grenzen der Bretagne heraus bekannt gemacht haben. Denn auch wenn die traditionellen und klassischen keltischen Einflüsse der Folk-Musik die Künstlerin bis heute inspirieren, schafft sie es geschickt, Tradition und Moderne zu verbinden und über tagesaktuelle Themen über und aus dem Leben in der Bretagne heraus zu singen. Und auch wer von der französischen Sprache nicht unbedingt jedes Wort versteht, konnte Gwennyns Gesang genießen und die Melodien mitsummen.