Heiligenhaus. . Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft lobt Preisgelder aus. Eigentümer sollen ermuntert werden, die Häuseroptik zu verbessern.
Mancherlei Haus verbirgt eine bislang unbekannte Fassade hinter seiner modernen, aber uniformen Kunststoff- bzw. Metallverkleidung. Diese architektonischen Kleinode wieder zum Vorschein zu bringen, das ist das Ziel eines Fassadenwettbewerbs, den die Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft Heiligenhaus (SBEG) für den Bereich Schulstraße/Hauptstraße auslobt.
Eine deutliche Aufwertung habe das Umfeld der Alten Kirche an der Hauptstraße in den vergangenen Jahren erfahren, erklärte Harald Flügge, Technischer Beigeordneter und Geschäftsführer der SBEG, im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am Dienstag. Neben der Fassadensanierung der Grundschule Schulstraße, dem Neubau des Seniorenzentrums und des evangelischen Gemeindehauses sei auch der Freiraum davor neu gestaltet worden. Bislang unverändert gebe sich dagegen der Gebäudebestand an der Hauptstraße als nördlicher Abschluss des Kirchenbereichs. Flügge: „Wir vermuten schöne Fassaden hinter den Verkleidungen.“ Diese sollten der Öffentlichkeit endlich wieder präsentiert werden.
Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens hat sich die SBEG deshalb dazu entschieden, den Eigentümern durch ein ausgelobtes Preisgeld von insgesamt 10 000 Euro die Entscheidung, ihre Fassade zu sanieren und aufzuwerten, etwas leichter zu machen. Ein klein wenig Wettbewerbscharakter steht natürlich schon dahinter: Prämiert werden die drei besten Vorschläge.
„Es ist ein Angebot an die Eigentümer, kein Muss“, betont Stadtplaner Siegfried Peterburs, der dem Gremium die Einzelheiten der Ausschreibung erläuterte. Immerhin könne ein Teil der durch die Maßnahmen entstandenen Kosten durch einen Gewinn ausgeglichen werden.
Aus der Gründerzeit
Die historischen Fassaden der Gebäude aus der Gründerzeit sollen so aufgewertet werden, dass Gestaltungselemente dieses Baustils wieder zur Geltung kommen. So hat Peterburs das Gebäude, in dem die Kneipe Pabb beheimatet war, als Gründerzeitbau ausgemacht. Jugendstilelemente finden sich nicht weit entfernt ebenfalls an einem Haus mit einer Gaststätte. Als „Bienenkorb“ bekannt ist der Bau, in dessen Ladenlokal im Erdgeschoss Klein und Groß gerne Spielwaren kaufen. Eine charmante Fassade, die noch viel besser zur Geltung kommen könnte, findet Peterburs. Energetische Verbesserungen durch moderne Dämmsysteme und eine farbliche Akzentuierung erwartet der Stadtplaner weiterhin bei jenen Gebäuden im Bereich der Alten Kirche, die aus den 50er bis 70er-Jahren stammen.