Heiligenhaus. . Neues Konzept für Schulkomplex in der Oberilp: Verwaltung beantragt Fördermittel für den Umbau des Gebäudes in der Hunsrückstraße.
Dass die Regenbogenschule von der Oberilp in die Unterilp zieht, ist abgemachte Sache. Zum Jahresbeginn soll die Schule am neuen Standort in der Moselstraße ihren Betrieb aufnehmen. Der anstehende Umzug der Schule hatte für viel Unruhe im Stadtteil gesorgt. Nun gibt es auch einen Plan für die weitere Nutzung des dann verwaisten Schulgebäudes in der Hunsrückstraße: An Stelle der Lehrstätte soll dort ein multinationales Stadtteil- und Familienzentrum entstehen. Vorausgesetzt, die Stadt erhält Fördermittel aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes.
Zehnprozentiger Eigenanteil
Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch den Bund, könnte der umfassende Umbau des Gebäudes mit einem zehnprozentigen Eigenanteil geschultert werden. 90 Prozent der Kosten würden über die Fördermittel gedeckt. Im jüngsten Jugendhilfeausschuss stellte die Verwaltung nun die Pläne zur Umnutzung des sanierungsbedürftigen Schulkomplexes vor und bat um breite Rückendeckung für das Vorhaben. Der Heiligenhauser Vorschlag ist bereits eingereicht, Bewerbungsschluss ist der 13. November.
„Mit dem Projekt wird ein problematischer Leerstand an diesem zentralen Ort im Stadtteil vermieden“, heißt es von der Verwaltung, die sich gute Chancen auf den Erhalt der Mittel verspricht. Die Immobilie soll energetisch saniert und barrierefrei umgebaut werden, um anschließend Platz für Bildungs- und Beratungseinrichtungen zu schaffen. Vorgesehen ist die Unterbringung des evangelischen Familienzentrums Unterm Himmelszelt mit insgesamt vier Gruppen sowie die Unterbringung von Gesundheitsamt, Stadtteilsozialarbeit und Beratungsstelle für Familien, Kinder und Jugendliche der Diakonie. Außerdem soll es in dem sanierten Komplex multifunktionalen Raumeinheiten für kulturelle und soziale Begegnung und Versammlung der integrativen Stadtteilarbeit geben.
Ziel des Umbaus ist unter anderem die „langfristige Sicherstellung des Bildungs- und Beratungsangebots in einem Stadtteil mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Bewohner“ und der Erhalt eines Familienzentrums (Kita mit Schwerpunkt Sprache und Integration). Das zu sanierende Schulgebäude wurde 1972 errichtet und besteht aus zwei mehrgeschossigen Einheiten im Splitlevel-Typ. Verbunden wird es durch einen Glaskomplex. Das Gebäude soll nun energetisch aufgewertet und mit einer Aufzuganlage ausgestattet werden. Um den zehnprozentigen Eigenanteil zu finanzieren, will die Stadt ein nicht mehr benötigtes Verwaltungsgebäude in der Hunsrückstraße 35 verkaufen.
Einige Mitglieder des Jugendhilfeausschusses fühlten sich von den neuen Plänen der Verwaltung zur Umnutzung des Schulbaus überrumpelt, enthielten sich oder stimmten am Ende gegen den Verwaltungsvorschlag. „Da wird ein ganzer Stadtteil umgekrempelt. Ja zum Konzept, nein zur Vorgehensweise der Verwaltung“, erklärte Volker Ebel von der FDP. Auch die SPD zeigte sich irritiert und kündigte noch Beratungsbedarf an. Heinz-Peter Schreven von der CDU hält die Antragstellung der Verwaltung für „absolut notwendig“ und sieht in dem Vorhaben eine gute Chance, den Umbau des maroden Gebäudes auf den Weg zu bringen.
Das Vorhaben kommt bis zur endgültigen Abstimmung im Rat am 5. Dezember noch in Immobilienausschuss (18. November) und Haupt- und Finanzausschuss (25. November) auf den Tisch.