Heiligenhaus. . In Heiligenhaus nimmt die Zahl der Kinder zu. Auch der U3-Betreuungsbedarf wächst rasch. Der SKFM bietet einen Kurs zur Kindertagespflegeperson an.

Einen regelrechten Kindersegen: Den gibt es derzeit für die Stadt. Denn laut Jugendamt ziehen immer mehr Familien nach Heiligenhaus. Das ist eigentlich der Traum jeder Kommune – zieht aber auch Probleme bei der Kinderbetreuung nach sich, insbesondere bei den Unter-Dreijährigen. Eine Alternative zur Betreuung in Kitas stellen Tagesmütter und -väter dar. Nun bietet der SKFM im Auftrag der Stadt einen Kurs zur Ausbildung von Kindertagespflegeperson an.

Chance für Flüchtlingskinder

Wie sehr die Zahl an Kindern im Kindergartenalter gewachsen ist, verdeutlicht Jugendamtsleiter Thomas Langmesser. „Wir hatten Ende August 677 Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren in der Stadt. Zum Vorjahreszeitpunkt waren es 639“, erläutert er. Der Anstieg sei unter anderem auf die Ausweisung von neuen Wohnbaugebieten zurückzuführen. So seien viele Familien nach Heiligenhaus gezogen.

Nach Auskunft des Jugendamtes leben zudem 567 Kinder unter drei Jahren in Heiligenhaus. Für sie gibt es 140 Plätze in den Kitas und 91 Kindertagespflegeplätze. „Doch der Bedarf wächst, besonders im Tagespflegebereich“, sagt Abteilungsleiterin Almuth Schildmann-Brack. Grund sei zum einen der seit 2013 geltende Rechtsanspruch für die Betreuung von über-einjährigen Kindern (U3-Betreuung). Zum anderen werde auch der Zustrom von Flüchtlingsfamilien die Stadt vor Herausforderungen stellen. Gerade für Flüchtlingskinder könnten Tageseltern eine Chance bieten, da die Unter-Dreijährigen bei ihnen in kleinen Gruppen mit individuellen Förderungsmöglichkeiten untergebracht seien.

Solche Tageseltern bildet der SKFM Velbert/Heiligenhaus aus. Ab 2. November startet dafür in Zusammenarbeit mit der VHS ein kostenloser Einführungskurs, der viermal montags von 9 bis 11.15 Uhr in Velbert stattfindet. „Dort liefern wir erste Informationen zur Kindertagespflege“, erläutert SKFM-Fachbereichsleiterin Claudia Schmidt. Wer Gefallen an der Kindertagespflege finde, könne dann in einem einjährigen Kurs zur Tagesmutter oder zum Tagesvater weitergebildet werden. Der Kurs kann berufsbegleitend besucht werden und kostet 550 Euro. Diese werden aber nur fällig, wenn danach keine Tätigkeit in der Kindertagespflege ausgeübt wird.

„In dem Kurs mit 160 Unterrichtsstunden vermitteln wir alle Kenntnisse etwa zu Betreuung, Kinderschutz und Versicherungen sowie zu den rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen“, sagt Claudia Schmidt. Solche Kurse besuchten Menschen aus allen Bereichen. „Wir hatten schon eine Goldschmiedin oder eine Kürschnerin dabei.“