Heiligenhaus/Kettwig. . Anke und Jonas Frinker leben auf dem Hof Buschkothen. Meistens ist es sehr idyllisch, aber sie wünschen sich ein wenig mehr Rücksicht von Hundehaltern.

Wenn es einen Ort gibt, an den die Isenbügeler beim Spaziergang pendeln, dann ist es die Schafsweide in der Oefte. Hier, genau an der Grenze zwischen Heiligenhaus und Essen-Kettwig, liegt der Hof Buschkothen. Seit über 200 Jahren gibt es diesen, schon lange ist er in Familienbesitz. Das junge Ehepaar Anke und Jonas Frinker hat vor fünf Jahren entschieden: Wir führen die Tradition fort.

Anke Frinker ist auf dem Land groß geworden. Hier, auf dem Hof ihrer Großmutter sowie auf dem Hof ihrer Eltern. Für sie war es keine Frage, wo sie leben will: „Wenn man auf dem Land groß geworden ist, dann will man nicht in der Stadt leben“, findet sie. Und zum Glück fand das auch ihr Mann Jonas und so zogen beide auf den Hof der Großmutter von Anke Frinker. „Sie brauchte Unterstützung, konnte vieles nicht mehr machen. Der Hof bedeutet ja auch viel Arbeit. Nicht nur die Tiere, auch alles drum herum“, weiß Anke Frinker. Vor zwei Jahren starb die Oma, nun führen sie den Hof alleine.

Mehr Natur, aber weniger Freizeit

Seitdem packen sie da an, wo eben die Arbeit anfällt. „Wir nehmen uns nach und nach Bereiche vor am Haus und drum herum, die wir renovieren“, berichtet Jonas Frinker. Hier in der Oefter Idylle zu leben, das genießen beide. „Aber es heißt eben auch, dass man weniger Freizeit hat. Man ist immer mit etwas beschäftigt, die Tiere brauchen ja auch ihre Pflege.“

Denen geht es richtig und sichtlich gut. Die Schafe leben ganzjährig auf der Weide, „nur nicht, wenn sie Lämmer haben. Da holen wir sie Abends zum Schutz vor dem Fuchs in den Stall“, berichtet Jonas Frinker. Aber es sind, wie die Hühner und Kaninchen auf dem Hof, eben Nutztiere. Das heißt, es kommt auch mal ein Huhn, Kaninchen oder ein Lamm auf den eigenen Tisch. „Ich konnte noch nie Blut fließen sehen“, muss Anke Frinker eingestehen, schon als Kind hat sie die Schlachtsituationen gemieden, „aber man weiß, was man isst und es schmeckt auch einfach gut.“

Dieser Trend zur bewussteren Ernährung, den spüren die Beiden bei ihren Kunden auch, „aber manchen ist es auch zu teuer. Sogar als die Oma damals den Discountern Konkurrenz machte vom Preis her“, schüttelt Jonas Frinker den Kopf.

Doch eben weil die Tiere, und auch bald der sechszehn Monate alte Sohn Elias, hier herumlaufen wo sie wollen, bittet das Ehepaar an beiden Eingängen zur Hofdurchfahrt darum, Hunde anzuleinen. „Aber einige haben gar keine Leine mit oder machen es nicht. Wenn wir sie darauf ansprechen sagen sie nur, unsere Hunde machen nichts. Aber es ist unser Grundstück und wir fänden es schön, wenn die Menschen Rücksicht nehmen würden.“ Dass viele Wanderer und Fahrradfahrer hier entlang gehen, auf dem Privatweg, dagegen hat das Ehepaar auch nichts. Doch ein wenig mehr Rücksichtnahme auf ihr Privatleben und das Leben auf dem Hof, das würde sich die Familie wünschen.