Heiligenhaus. . Ferienaktion des Umweltbildungszentrums für Grundschulkinder. Holzschnitzen gehört genauso dazu wie das Rösten von Marshmallows über dem Feuer.
Kinder in Gummistiefeln, in Matschhosen und wetterfesten Jacken, mit Stöcken und Taschenmessern in der Hand und einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht – ganz klar, es ist wieder Zeit für das Entdeckercamp im Umweltbildungszentrum. Oder besser gesagt: Drumherum. Denn drinnen halten sich die Jung-Entdecker so wenig wie möglich auf.
Denn wer in den Ferien die Möglichkeit hat, Marshmallows an selbst angespitzten Stöcken über dem Feuer zu grillen, der tut das natürlich. „30 Kinder im Grundschulalter sind diesmal dabei. Die Aktionen sind natürlich wetterabhängig, aber wir sind meistens draußen“, erzählt Förster Hannes Johannsen.
Von morgens halb neun bis mittags um 13 Uhr spielen, werkeln und kochen die Jungs und Mädchen zusammen: „Wir wollen uns um Vogelfutter für den kommenden Winter kümmern, Eicheln sammeln und auch eine richtige Waldrallye machen. Und gleich kriegt jedes Kind eine Holzscheibe, die es nach eigenen Vorstellungen bearbeiten kann“, gibt Johannsen einen Überblick über die Woche. Währenddessen stürmen die ersten in den Wald – immer mindestens zu dritt –, einige schnitzen an diversen Stöcken herum – da ist die Regel: „Beim Schnitzen sitzen“ – und die restlichen Entdecker sitzen noch rund ums Feuer.
Äpfel gesammelt und zur Süßmosterei gebracht
Was haben sie denn schon alles gemacht? „Gestern haben wir Äpfel gesammelt, einen ganzen Bollerwagen voll“, erzählt die zehnjährige Lara. „Damit sind wir ganz lange gelaufen und haben das Obst dann bei Dalbeck gegen Apfelsaft eingetauscht“. „Als Mittagessen haben wir Würstchen über dem Feuer gegrillt und wenn wir Freistunden haben, dürfen wir selber entscheiden, was wir machen wollen“, berichtet ihre Freundin Paulina (9).
Und was ist das Schönste am Entdeckercamp? „Das Draußen-Sein“, „Das Selber-Kochen“, „dass hier alle so nett sind“, „dass man ganz viel erlebt“, sprudelt es nur so aus den beiden und aus der siebenjährigen Juliana heraus. Und ganz nebenbei lernen sie auch noch etwas: „Heute morgen hat uns Hannes was erzählt über früher. Da waren Kerzen ganz teuer und viele Werkzeuge aus Holz“, erinnert sich Lara. Paulina sind vor allem die Fühlkästen im Waldmuseum im Gedächtnis geblieben. „Da muss man mit der Hand reingreifen und dann fühlen, was drin ist. Zum Beispiel ein Gebiss oder ein Kuscheltier.“
Mittlerweile qualmt es ordentlich und die Ansage kommt prompt: „Bitte nicht so im Feuer rumstochern!“ Lara grinst: „Als mein Vater mich gestern abgeholt hat, hat er auch gesagt,meine Jacke riecht komisch.“ Aber bis zur Abholung dauert es noch, vorher warten die Zubereitung der „Abenteuermöhren“ und neue Entdeckungen. „Wollen wir gleich in den Wald?“, fragt Juliana und erntet Zustimmung. Ein Marshmallow noch – dann kann es losgehen.