Heiligenhaus. . Prof. Tedi Papavrami aus Genf und Professor Svetlin Roussev aus Paris spielten mit ihren Stradivari in Isenbügel und begeisterten das Publikum.

Hoher Besuch war an diesem Wochenende in der Dorfkirche Isenbügel zu Gast. Die zwei Spitzensolisten Professor Svetlin Roussev aus Paris und Professor Tedi Papavrami aus Genf gaben an gleich zwei Abenden Konzerte. Im Gepäck hatten sie ihre wohl wertvollsten Musikinstrumenten – ihre Stradivaris.

Roussev, der seine Duc de Camposelice im Jahr 2013 von der Nippon Music Foundation geliehen bekam und Papavrami, der die Le Reynier seit 2014 aufgrund einer Leihgabe der Luis Vuitton-Moët Hennessy Stiftung Sein nennen darf, kamen der Einladung des Isenbügeler Professors Matthias Brzoska nach und erklärten sich gerne bereit, für ein kleines Heiligenhauser Publikum sanft über die Saiten zu streichen.

Für die zwei Solisten, die ansonsten nämlich riesige Konzertsäle füllen und ein ganzes Orchester als Konzertmeister betreuen, war es eine ganz neue Erfahrung, einmal in einem so kleinen Saal wie der Dorfkirche zu musizieren. Dass dabei die Akustik ganz besonders rüberkommt, davon schwärmte das begeisterte Publikum hinterher aber einstimmig. „Ein ganz fantastisches Konzert, wann hat man schon mal die Gelegenheit, so etwas wertvolles und einzigartiges zu sehen oder zu hören?“ schwärmt Gudrun Heise.

„Dankbar seien müssen wir auf jeden Fall Professor Brzoska und auch dem Kulturbüro Heiligenhaus, ansonsten wäre diese tolle Stradivari-Gala gar nicht zustande gekommen,“ bemerkt Erika Otten. Begeistert war auch Brzoska, der durch den Abend führte und das Publikum mit kurzen Autobiografien über die Solisten und Infos zu den wertvollen Geigen versorgte. Seine Bekannten in Isenbügel willkommen zu heißen und Künstlern ihres Könnens lauschen zu dürfen, das kommt nun mal auch nicht alle Tage vor. „Selbst ich habe hier noch etwas dazu gelernt, zwei der Stücke kannte ich selber noch nicht und bin begeistert, sie für mich entdeckt zu haben.“

Klassische Stücke von Paganini und Bach waren im wahrsten Sinne des Wortes „wunderschöne Musik in unseren Ohren“, wie Besucherin Melanie Kernel es treffend formuliert. Das gebannte Publikum, das während der fast zweieinhalb-stündigen Darbietung ehrfürchtig lauschend da saß, konnte am Ende allerdings nicht mehr an sich halten und brachte mit seinem frenetischen Applaus fast die Wände zum Wackeln.