Heiligenhaus. . Anja Winterscheidt hat alle Hände voll mit Arbeit: Bereits nächste Woche wird die Halle am Sportfeld ausgeräumt, die Sportsachen müssen nun zu den neuen Trainingsstätten.

Anja Winterscheidt steht vor den Schränken in der Sportfeldhalle. „Wie viele Matten haben wir?“, fragt sie die fleißigen Zähler, während ein Helfer um die Ecke kommt: „Ich hab’ alle Schwingstäbe beisammen, aber kommen die jetzt an die Abtsküche oder nach Isenbügel?“ Das ist Alltag für die Fitness-Leiterin der SSVg Heiligenhaus, Anja Winterscheidt. „Chaos“, fällt ihr da nur noch ein, denn sie muss bis zur nächsten Woche in Abstimmung mit der Stadt den Umzug organisieren.

In kürzester Zeit muss Winterscheidt dafür sorgen, dass der Auszug aus der Halle Am Sportfeld an die neuen Trainingsorte klappt. Bis zum 30. September finden hier noch Kurse statt, am 1. Oktober nur noch der große Umzug. Der bedeutet für alle beteiligten Personen: Chaos, Arbeit und wenig Zeit.

Sowohl bei der Stadt als auch beim Verein arbeitet man seit Wochen an diesem Umzug. Was für Arbeit dahinter steckt, zeigt Winterscheidt vor Ort. „Wir haben hier etliche Utensilien. Die müssen aber nun aufgeteilt werden in die Karl-Heinz-Klein-Halle, die Unterilp, nach Isenbügel und in die Abtsküche. Und manche Sachen werden von der Stadt eingelagert. Jetzt müssen wir echt gucken: Was findet wo statt, was muss wohin?“ Und sie stellt sich die Frage: Was gibt es überhaupt vor Ort in den Hallen? Da kommt ihr Siggi Böhm gerade recht. „Du, Anja, wir müssen noch die Matten mit in die Unterilp nehmen, die vor Ort sind nicht nutzbar“, hatte er erfahren. Anja Winterscheidt schüttelt nur noch mit dem Kopf. „Oh“, sagt sie und atmet kräftig durch.

Stadt versucht zu helfen

Durchatmen ist aber derzeit auch nicht bei der Stadt möglich. „Wir sind alle von der Situation überfallen worden, aber ich denke, dass wir im Gegensatz zu anderen Städten wirklich schon viel ermöglicht haben“, erklärt Renate Dubbert vom Fachbereich Bildung und Sport der Stadt. „Wir versuchen wirklich, so gut es geht diesen Umzug zu stemmen, Ordnung in ein scheinbares Chaos zu bekommen und dem Verein zu helfen. Wir sind im guten Kontakt.“ Doch auch die Stadtmitarbeiter haben nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, wie auch die Ehrenämtler beim Verein. So sei es manchmal schwierig, Dinge mal eben zu klären. „Wir müssen uns ja auch noch um andere Themen kümmern. Aber ich bin mir sicher, dass wir das gemeinsam stemmen werden.“

Auch ihr Chef, Sportdezernent Michael Beck, weiß, dass es einfachere Dinge gibt als den Umzug eines Vereins aus dessen Sporthalle. „Wir wissen, dass das alles nicht schön ist, aber ich finde es gut, dass sich die Vereine so untereinander geholfen haben. Der gute Willen ist auf allen Seiten vorhanden“, sagt er und findet lobende Worte für den Verein: „Über die Kooperation mit der SSVg in dieser chaotischen Situation bin ich froh.“

Anja Winterscheidt hätte sich indes noch ein wenig mehr Übersicht gewünscht. „Ich hoffe, es wird noch eine Lösung für das Parken in Isenbügel und der Abtsküche gefunden. Und ich hoffe, nach dem Umzug finden wir auch noch alle Utensilien dort, wo sie hinsollten.“ Eine blaue Matte ist derzeit schon umgezogen. Wohin, das weiß aber irgendwie keiner. Kann man nur hoffen, dass das beim großen Umzug besser klappen wird.