Heiligenhausen. . Christian Köppen hat als Kind immer die Fernsehserie über die US-Großfamilie geschaut und sichdabei in deren Ford F1 Pritschenwagen verliebt. Nun fährt er selbst einen solchen seltenen Oldtimer.

Als Christian Köppen klein war, da hatte er einen Traum. Vielleicht nicht ganz den Traum, den andere Jungs in seinem Alter hegten – etwa zum Mond fliegen oder Fußball-Nationalspieler werden. Nein, Christian Köppen hatte immer die Fernsehserie „Die Waltons“ geschaut und sich dabei in die Familienkutsche der amerikanischen TV-Großfamilie – einen Ford F1 Pritschenwagen – verliebt. „So ein Auto wollte ich dann auch immer fahren“, sagt Köppen. Der Traum wurde wahr: Seit fünf Jahren ist er Besitzer eines wunderschönen grauen F1 aus dem Jahr 1951.

Der Pickup ist aber nicht das einzige alte automobile Schätzchen, hinter dessen Steuer sich der 41-Jährige setzt. Insgesamt hat Köppen elf Oldtimer, darunter einen BMW 2002, einen Mercedes W 115/8, einen Käfer Cabrio, einen Golf GTI oder einen T1 VW-Bus. Ist denn der F1 nun das Prachtstück seiner Sammlung? „Das kann man so nicht sagen. Auf jeden Fall ist er aber der seltenste Wagen, den ich habe. Insgesamt gibt es in Deutschland nur 65 Stück davon“, so Köppen.

Die Liebe zu Autos begleitet ihn auch fast sein ganzes Leben lang. Auch beruflich hat Köppen viel mit Fahrzeugen zu tun, denn er hat eine eigene Spedition. Untergebracht sind seine Oldtimer aber nicht in den Lkw-Hallen auf dem Firmengelände. „Wenn es zum Beispiel geregnet hat, käme über die Lastwagen Feuchtigkeit in die Halle. Das ist nicht gut für die Oldtimer“, so der Spediteur. Und man merkt: Die Pflege seiner Lieblinge ist ihm richtig wichtig.

So steht sein Ford F1 auch gut geschützt in einer Halle in Velbert. Allerdings nicht als „Museumsstück“, denn „ich fahre alle meine Autos, also auch den F1, regelmäßig während der Saison von März bis November“, erläutert Köppen.

Sein Drei-Gang-Pickup kommt auch gut in Fahrt: „Der Wagen hat eine 5,7-Liter-Maschine mit 201 PS. Auf dem Tacho stehen 7607 Kilometer. Aber es ist wohl nicht der erste Motor“, sagt er. In der Spitze kommt der Ford auf 150 km/h und hat auch einige Merkmale, die man eher in der Pkw-Moderne vermuten würde. „Das Auto hat Servolenkung.“ Auch sonst ist der Wagen prima in Schuss: Überall blitzt der Chrom, wenn man sich auf die Fahrerbank setzt, versinkt man fast im weichen Polster. „Man sitzt wie bei Oma auf dem Sofa“, sagt Köppen. Und wo er gerade beim Sitzen auf den „Vier Buchstaben“ ist: „Der Wagen hat auch den ,Popo-Meter’. so bezeichne ich es, wenn man mit dem Hintern spürt, dass man fährt.“ Sprich: Hier ist alles noch mechanisch und wird mit der Hand bedient.

Begeisterter Rallye-Fahrer

Gekauft hat Köppen den F1 von einem Mann aus Waltrop. „Dem war der Wagen nach dem Kauf zu teuer“, meint er. Heißt: Der Vorbesitzer hatte nicht bedacht, dass auch Reparaturen oder Instandsetzungskosten anfallen. Mit seinen alten Fahrzeugen fährt Köppen auch begeistert Oldtimer-Rallyes. „Die längste Rallye dabei waren 1300 Kilometer von Hamburg über Berlin nach Stettin mit meinem Opel Kadett.“ Zum Glück teilt Köppens Frau seine Rallye-Leidenschaft und begleitet ihn. Auch die Familie seiner Frau findet den Wagen klasse. Köppen: „Der F1 war bei unserer Hochzeit das Brautauto. Mein Schwiegervater ist sogar während der Feier tanken gefahren.“ Und man sieht: Der alte Ford erobert so ungefähr jedes Autofahrer-Herz.