Heiligenhaus. . Barbara Gutzeit und Isabelle Zings-Schulze feiern demnächst “Silberfreundschaft“. Seit 24 Jahren sind sie beste Freundinnen.

Manchmal braucht es nur einen Anstupser, um etwas Großes aufzubauen. So wie die beste Freundschaft zweier Frauen: In die Wege geleitet spontan durch ihre eigenen Männer und über die gemeinsamen Kinder. Diese Verbindung wurde ein fester Bestandteil im Leben von Barbara Gutzeit und Isabelle Zings-Schulze.

Isabelle Zings-Schulze ist immer in Barbara Gutzeits Nähe. Fotos von ihr stehen im Haus verteilt, viele Erinnerungen befinden sich zudem auf dem Smartphone. Seit 1991 kennen sich die beiden Frauen, und ihre Freundschaft hat einiges überstanden: Distanzen und auch schwere Zeiten.

Regelmäßige Reisen in den Norden

„Ich denke, so wird auch eine Freundschaft gefestigt, in dem man eben gemeinsam durch dick und dünn geht“, überlegt Barbara Gutzeit. Und kann es kaum erwarten, ihre Freundin im Norden anzurufen, denn Isabelle Zings-Schulze lebt einige hundert Kilometer weit weg in Verden.

Doch regelmäßig sehen sich die Freundinnen, denn Barbara Gutzeits Tochter lebt in Hamburg. „Wenn ich dann hoch fahre, bleibe ich einige Tage bei meiner Freundin. Das Schöne ist, dass ich dort an deren Familienleben richtig teilnehme. Wir fahren Fahrrad, unternehmen einiges und auch in ihrem Freundeskreis bin ich integriert“, berichtet Gutzeit. „Für meinen Mann gehört sie auch zur Familie“, ergänzt Zings-Schulze. Denn nach 24 Jahren Frauenfreundschaft kann sie nichts mehr trennen.

Wie es dazu kam, daran erinnern sich beide noch sehr gern. „Wir haben damals in Hilden gewohnt und hatten kleine Kinder. Isabelles Mann kam zu mir und fragte, ob seine Tochter nicht mal unser Dreirad haben könnte“, erinnert sich Gutzeit und Zings-Schulze ergänzt: „Ja, und dann hat er vorgeschlagen, dass wir Frauen uns doch mal treffen sollten – und siehe da, das haben wir gemacht.“ Da beide Frauen sportlich sind, unternahmen sie eine ganze Menge. „Wir waren im Sommer oft am Unterbacher See mit den Kindern oder sind auch viel Fahrrad gefahren“, berichten sie. Genossen haben sie diese Zeit, „in der wir unter uns waren und Frauenthemen austauschen konnten.“

Einmal um die halbe Welt

Doch dann kam die Distanz: Durch einen Jobwechsel ihres Mannes zog Isabelle weit weg, nach Seoul in Südkorea. In einer Zeit, in der es für ihre Freundin Barbara nach der Trennung von ihrem Mann allein mit zwei Kindern nicht einfach war. „Ich war dann so berührt, als mich die beiden einfach nach Seoul eingeladen haben, um mal durchzuatmen und auf andere Gedanken zu kommen“, erzählt Barbara Gutzeit.

Sie schnappte sich die Kinder und flog einmal um die halbe Welt, um ihre Freundin zu sehen. „Das war eine echte Herausforderung, aber eine so tolle, schöne Zeit, auf die ich wirklich Stolz bin und an die ich gerne zurückdenke“, so Gutzeit.

Pläne für die Zukunft

Immer füreinander dazusein, sich aber auch ehrlich die Meinung zu sagen, dass ist das Geheimnis ihrer Freundschaft. „Wir sind ein fester Bestandteil im Leben des anderen geworden. Und Isabelle ist die Einzige, die auch mal Kritik üben darf, das nehme ich mir auch zu Herzen“, erzählt Gutzeit lachend. Beide sind auch stolz darauf, dass sie sich nie gestritten haben. „Man ist vielleicht mal kurz eingeschnappt, mehr aber nicht“, findet auch Zings-Schulze. „Aber wir haben immer was zu lachen, es ist meist sehr harmonisch, wenn wir zusammen sind.“

Und sie haben Pläne für die Zukunft. Für die nähere und auch darüber hinaus. „Wir wollen mal zusammen meine Tochter in Hamburg besuchen fahren und dann auch mal gemeinsam nach Sylt, ich möchte ihr mal die Insel zeigen“, verrät Barbara Gutzeit.

Aber später, so können sich beide Freundinnen vorstellen, wollen sie vielleicht auch nicht mehr so weit auseinander wohnen: „Wir lieben den Norden und wir haben schon mal überlegt, ob wir mit unseren Männern nicht eine Alters-WG gründen wollen. Das wär’ doch ein Spaß.“