Wuppertal / Heiligenhaus. Er war Stammgast bei einer Velberter Prostituierten, die ihn in der Heiligenhauser Unterstadt in einer Wohnung in die Falle gelockt haben soll.

Schwere Vorwürfe gegen fünf Angeklagte vor dem Landgericht Wuppertal: Die beiden Frauen (32 und 34 Jahre alt) sollen einem Geschäftsmann Sex versprochen haben, um ihn am 18. Februar in einer Wohnung an der Nordstraße in der Heiligenhauser Unterstadt in die Falle zu locken; dort hätten die drei Männer (21 bis 28 ) – maskiert und bewaffnet – das Opfer schwer geschlagen, die Nase gebrochen und schließlich beraubt. Seit Donnerstag müssen sich alle fünf wegen besonders schweren Raubes verantworten. Sie müssen mit jeweils mehr als fünf Jahren Gefängnis rechnen und haben einen Teil der Anklagepunkte zugegeben.

Opfer reiste mit viel Geld

Laut Staatsanwaltschaft erbeuteten die Fünf vorübergehend 5020 Euro aus der Geldbörse des Opfers. Die wollte der Überfallene womöglich größtenteils für sexuelle Dienste in der Nacht zahlen. In seinem Auto fanden die Ermittler weitere 35 000 Euro, die ihm bei dem Angriff nicht abgenommen wurden. Der Mann reise als internationaler Händler für Lkw oft mit viel Geld, was seine Angreifer gewusst haben sollen.

Der Überfall scheiterte, weil Nachbarn die Polizei riefen. Die 32-Jährige, eine Prostituierte aus Velbert, gab an, der Geschäftsmann sei ihr „sehr gut zahlender“ Stammkunde gewesen. Sie habe sich bei der Tat aus Furcht in einem Nebenraum versteckt: „Plötzlich ging die Tür auf und jemand drückte mir eine Handtasche voller Geld und eine Pistole in die Hand.“ Mehrere Angeklagte baten um Entschuldigung und sagten Schmerzensgeld für das Opfer zu.

Die angeblichen Tatpläne weichen deutlich voneinander ab. Der 26-Jährige sagte: „Ich sollte den Freund der Heiligenhauserin spielen. Ich sollte ins Schlafzimmer rein gehen, nachdem er bezahlt hatte, und ihn ohne sein Geld raus werfen.“ Ein 28-Jähriger arbeitsloser Schweißer hingegen erklärte: „Wir wollten ihn ablenken und dann das Geld aus seiner Tasche nehmen.“ Einig sind sich die Angeklagten nur, dass sie keine Gewalt geplant hätten.

Das Gericht wird als nächstes Zeugen anhören. Das Opfer kann allerdings vorerst nicht in Wuppertal aussagen: Laut seiner Anwältin sitzt er in Rumänien wegen unbekannter Vorwürfe selbst in Untersuchungshaft. Der Prozess wird fortgesetzt.