Heiligenhaus. . Den Gemeindebrief erhält jedes Kirchenmitglied kostenlos. Bei Türgeschäften abonnierten einige eine Kirchenzeitung, wollten aber nur ihr „Blättchen“ behalten
Was gibt es neues aus der Gemeinde? Welche Veranstaltungen bietet die Kirche an? Wann finden die Gottesdienste statt, wer hat geheiratet, wer ist verstorben, wer geboren? Viele Infos über das Leben in der evangelischen Kirche stehen im Gemeindebrief, und aus gegebenem Anlass warnt Pfarrerin Kirsten Düsterhöft: „Der Gemeindebrief ist und bleibt kostenlos, für alle Gemeindeglieder.“
Grund für ihre Warnung: In den letzten Tagen hat sie mehrfach gehört, dass Gemeindemitglieder an der Tür angesprochen wurden und ein Abo für eine Kirchenzeitschrift unterschrieben, aber aus Fehlwissen. „Ein Mann kam in das Gemeindebüro und berichtete von dem Vorfall, eine Dame aus einem ganz anderen Heiligenhauser Bezirk rief mich persönlich an“, berichtet die Pfarrerin. Und beide erzählen das Gleiche. An der Tür klingelte ein älterer Herr, der wie ein ehrenamtliches Kirchenmitglied wirkte, und fragte, „ob man sein Kirchenblättchen denn weiter behalten wolle“, so wird es der Pfarrerin berichtet. Zwei Wochen später hatten beide eine Rechnung und die Christliche Woche im Briefkasten – eine vom Verlag Liborius aus Hamm herausgegebene Wochenzeitung.
Verlag weist Vorwurf zurück
Die wollten die Beiden aber gar nicht lesen, sondern ihren Gemeindebrief nur weiter beziehen. „Die Dame meinte zu mir, sie dachte, die Kirche müsse ja sparen und vielleicht wird nun überprüft, wer denn das Blatt eigentlich liest und wer nicht und wer es in Zukunft noch geliefert haben möchte“, berichtet Düsterhöft. Beide berichten nicht von Bestellformularen, sondern von Unterschriftenlisten, auf denen sie unterschrieben hätten.
Das kann sich Manfred Schmidt vom Verlag nicht erklären, berichtet er auf WAZ-Nachfrage: „Wir haben richtige Bestellformulare. Gerade im konfessionellen Bereich haben wir natürlich einen Ruf zu verlieren. Deswegen kann ich nur dazu aufmuntern, sich in solchen Fällen direkt an uns zu wenden, wir nehmen diese Vorwürfe sehr ernst und helfen natürlich bei Reklamationen“, verspricht er.