Heiligenhaus. . Andreas Hildebrandt besitzt einen Vauxhall Chevette. Laut Kraftfahrt-Bundesamt sind nur acht Stück von diesem Fabrikat in Deutschland registriert.

So wirklich ist die Stadt Heiligenhaus ja nicht bundesweit für ihre Raritäten bekannt. Doch Andreas Hildebrandt aus der Unterilp kann eine seltene Kostbarkeit vorweisen: Er fährt einen wunderschönen Vauxhall Chevette, Baujahr 1981. Von diesem Modell sind auch nur noch insgesamt acht Stück in Deutschland registriert. „Das hat mir das Kraftfahrt-Bundesamt bestätigt“, sagt Hildebrandt. Und es werden immer weniger, denn: „2002 waren es noch 22 Stück.“

Sein altes Schätzchen will Hildebrandt aber noch so lange wie möglich behalten. Dafür hegt und pflegt er ihn. „Ich fahre meinen Wagen auch nur rund 1000 Kilometer im Jahr“, so der 42-Jährige. Sein Chevette steht zudem gut geschützt in der Garage. Wie viel sein Oldtimer wert wäre, weiß Hildebrandt nicht. „Ich habe kein Gutachten machen lassen“, meint er. Der Wert wäre ihm auch egal, er hat einfach nur Spaß an seinem seltenen Vehikel.

Auto war ein Hochzeitsgeschenk

Andere Leute übrigens auch. „Ich werde häufiger angesprochen, was ich denn für ein Auto fahre. An der Ampel stand auch mal ein Porsche neben meinem Chevette, doch die Passanten haben nur meine alte Gurke angeschaut“, sagt Hildebrandt und lacht. Und man merkt: Das ist nicht als Prahlerei gedacht, sondern ist vielmehr Ausdruck der großen Freude an seinem Gefährt.

Bekommen hat Hildebrandt den Chevette vor 14 Jahren – als Hochzeitsgeschenk. Doch eigentlich wäre das Autoleben schon vorher zu Ende gewesen. Denn: „Der Wagen stand 1999 schon auf dem Schrottplatz“, so Hildebrandt. Gehört hatte er einer 90-jährigen Dame aus Gelsenkirchen, die in 18 Jahren gerade 17 000 Kilometer am Steuer zurückgelegt hatte. „Ein Freund von mir hat den Chevette dann genommen und wollte ihn seiner Nichte schenken, Doch der war ihr zu hässlich“, sagt Hildebrandt. Was aus heutiger Sicht kaum zu glauben ist. Also bekam Hildebrandt den Wagen 2001 zum Ja-Wort. Seitdem halten beide Ehen: Mit seiner Frau und mit dem Chevette.

Bei seinem Oldtimer, der bis auf die Front baugleich mit dem Opel Kadett C ist, ist auch noch alles im Lack. „Bis auf den Kotflügel, der durchgerostet war, hat er den Originallack“, sagt Hildebrandt, der im Innendienst bei einem Telekommunikationsanbieter arbeitet. Auch sonst ist fast alles originalgetreu. „Der Wagen war noch nie kaputt, lediglich einmal ist der Verteilerfinger abgebrochen.“

Gebaut wurde der Vauxhall Chevette in Deutschland zwischen 1980 und 1982. Hildebrandts Exemplar hat einen 1,3 Liter Motor, 53 PS und 48 000 Kilometer auf der Uhr. Hildebrandt beweist auch den Blick fürs Detail. „Im Kofferraum sind etwa Original-Campingstühle aus den 70ern“, sagt er. Mit so viel Liebe zum Gefährt soll es weitergehen – denn wenn es nur noch einen Vauxhall Chevette in Deutschland gibt, dann soll es der von Andreas Hildebrandt sein.

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