Heiligenhaus. . Flugzeug steuert seit Juli den Düsseldorfer Airport an. Heiligenhaus nur selten von Überflügen betroffen. In Isenbügel ist der Jet bislang kein Thema.
Der Airbus A 380 fliegt seit Anfang Juli täglich den Düsseldorfer Flughafen an und sorgt in der Nachbarstadt Kettwig für Ärger. Das große Langstreckenflugzeug der Airline Emirates sei zu laut, beklagt der Verein „Bürger gegen Fluglärm“ und berichtet von Messungen, die einen Lärmpegel von 77,7 dB(A) an der Messstation in Kettwig ergeben hätten – der A 380 sei somit gefühlt rund doppelt so laut wie andere Flugzeuge.
Keine Beschwerden bei der Stadt
Die Auswirkungen des A 380 auf Heiligenhauser Gebiet seien bislang allerdings gering, berichtet Hubertus von Scotti, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins Isenbügel. Der Fluglärm sei zwar generell eine Belastung, „aber der A 380 ist für mich gefühlt kaum lauter als andere Flugzeuge“, so von Scotti. Im Bürgerverein und der Isenbügeler Nachbarschaft sei der Riesenvogel, von dem täglich nachmittags ein Exemplar aus Dubai kommt und eines dorthin startet, daher bislang kein Thema. Auch bei der Stadt Heiligenhaus seien bisher „keine ordnungsrelevanten Beschwerden“ über den A 380 eingegangen, berichtet Hans Groß, Sachbearbeiter im Ordnungsamt.
Anders als der Nachbarort Kettwig, über den (bei Westwind) viele landende Flugzeuge fliegen, sei Heiligenhaus – und insbesondere Isenbügel – für gewöhnlich nur durch startende Jets (bei Ostwind) direkt von Überflügen betroffen, erklärt Michael Fuhrmann, Sprecher der Deutschen Flugsicherung. „Dann startet auch der A 380 Richtung Dubai normalerweise über Ratingen und Heiligenhaus und dreht dann nach Süden ab.“ Ostwind herrsche jedoch nur an „20 bis 25 Prozent der Tage im Jahr“, wodurch die Zahl der Überflüge in Heiligenhaus durch den A 380 entsprechend gering sei. An den übrigen Tagen (bei Westwind) fänden die Starts im Normalfall über Kaarst und Neuss statt.
Bei Starts über Heiligenhauser Gebiet habe der A 380 über der Stadt eine Höhe von 1200 bis 1500 Metern erreicht, berichtet Fuhrmann, in Velbert seien es dann rund 1800 Meter.
Weiterer A 380 im Gespräch
Sorge bereitet Hubertus von Scotti allerdings, dass die Airline Emirates künftig womöglich einen weiteren A 380 für Flüge nach Dubai einsetzen könnte. „Wenn das eintreffen sollte, könnte es natürlich sein, dass sich der große A 380 in der Ruhe der Nacht nach 22 Uhr am Himmel deutlicher bemerkbar macht als tagsüber.“
Dies ist bislang allerdings Spekulation. Ein Sprecher des Flughafens Düsseldorf sagte auf WAZ-Anfrage, Emirates überlege derzeit, auf der Strecke nach Dubai mittel- oder langfristig von einer Boeing 777 auf den A 380 umzusteigen, entschieden sei hier jedoch noch nichts.