. Auf der zukünftigen A44 an der Ratinger Straße genossen über 1200 Besucher das Open-Air-Kino. Die Stimmung war trotz durchwachsenen Wetters klasse.

Eine dicke Wolkendecke und ein kräftiger Regenschauer zogen am Mittwochabend über den Autobahnneubauabschnitt der A44, wo nach wochenlanger Planung und Organisation für einen Abend ein Kinosaal unter freiem Himmel errichtet wurde. Ab 19 Uhr strömten dennoch zahlreiche Gäste auf das asphaltierte Gelände, im Gepäck Hunderte von bunten Stühlen in den verschiedensten Ausführungen. Vom Campingstuhl mit Bierhalter an der Armlehne, über Gartenliegen bis hin zu hölzernen Klappstühlen brachten nahezu alle Besucher ihre eigene Sitzgelegenheit mit.

Heiligenhaus ist Spitzenreiter

„Wenn das Wetter beständig bliebe, würden wir mit 1000 Menschen rechnen“, erklärte zunächst Anna Fantl, die Initiatorin der Filmschauplätze der Film- und Medienstiftung NRW, „unter diesen Umständen könnten es aber auch nur 500 sein.“ Diese Befürchtung verzog sich jedoch zusammen mit den besonders regenschweren Wolken und knapp 1200 Besucher konnte Fantl zum Filmbeginn um kurz vor 22 Uhr begrüßen. „Somit haben wir in diesem Jahr bis jetzt den Spitzenreiter“, verkündete die Initiatorin.

Neunte Mal bereits vor Ort

„Es ist immer wieder eine Freude mit der Filmstiftung zusammen zu arbeiten“, erzählt Ruth Ortlinghaus vom Stadtmarketing im Arbeitsbereich Kultur und Gesellschaft. Bereits zum neunten Mal kamen die Filmschauplätze nach Heiligenhaus, in jedem Jahr an einen anderen Ort. „Dieser Platz ist so toll“, schwärmt Ortlinghaus – und Fantl stimmt zu: „Da konnten wir erneut einfach nicht nein sagen.“

Besonders die einzigartige Location verursachte bei den Organisatoren vor Ort große logistische Herausforderungen, wie Ortlinghaus weiß: „Hier war kein Strom, kein Wasser, einfach gar nichts.“

Neben dem Stadtmarketing engagierte sich vor allem der örtliche Lions-Club gemeinsam mit dem Nachwuchs, dem Leo-Club, und den Partnern aus anliegenden Städten, um das Rahmenprogramm samt Raststätte auszurichten. Neben einem Grill und einer Bierausgabe gab es auch Cocktails und Popcorn auf der zukünftigen Autobahnauffahrt. Und das Ganze für den guten Zweck: „Alles, was an den Ständen eingenommen wird, spenden wir an ein soziales Projekt“, erzählt die Präsidentin des Leo-Clubs Niederberg Solveig Meyer.

Die Besucher des Open-Air-Kinos durften auch ihr eigenes Picknick mitbringe. Schließlich machten sich nicht zuletzt die Protagnisten des gezeigten Filmes auf eine lange Reise, da ist Stärkung von Nöten. Die Handlung des Streifens: Ein geschiedenes und zerstrittenes Elternpaar versucht trotz gestrichener Flüge aufgrund eines Vulkanausbrauches pünktlich auf der Hochzeit ihrer Tochter zu erscheinen. „Eyjafjallajökull – Der unaussprechliche Vulkan“, eine kurzweilige, herrlich verrückte Komödie, flimmerte ab Eintritt der Dunkelheit über die aufblasbare Leinwand, die neun mal fünf Meter groß war.

Zur Einstimmung führte die Theatergruppe von ZWAR einige Sketche auf und die Band BTlight sorgte mit akustischer Cover-Musik eineinhalb Stunden für eine angenehme Hintergrundmusik. Ein rundum gelungener und im wahrsten Sinne abgefahrener Abend, so empfanden das auch die Besucher. „Die Stimmung ist gut und, obwohl so viele Menschen da waren, sehr familiär“, resümierte Maike Richter. Auch Karl-Heinz Heiber fand bereits zum dritten Mal den Weg ins örtliche Open-Air-Kino: „Hier hat es mir bis jetzt aber am besten gefallen.“

Ob die Filmschauplätze im nächsten Jahr wieder in der Stadt sind, steht allerdings noch nicht fest. Einen neuen und aufregenden Platz werden die Organisatoren bei so vielen kreativen Ideen in der Vergangenheit und dem begeisterten Zuspruch jedoch mit Sicherheit erneut vorschlagen können