. Eigentümer Dr. Dietmar Klein heißt „Monikas Lädchen“ willkommen. Der Investor hat für die schwierigen Innenflächen ein „offenes Portemonnaie“.

Zum Einstand gab’s vom Hausbesitzer nicht einfach nur den Schlüssel: Dr. Dietmar Klein überreichte gestern seiner neuen Mieterin Monika Bröcker gleich ein farbenfrohes Wollknäuel – ein „Schlüsselanhänger“ als Blickfang im XXXL-Format. Denn „Monikas Lädchen“ zieht entlang der Hauptstraße um – und zwar ins Rathauscenter. Für den Eigentümer der Immobilie ein freudiger Anlass um zu verkünden: „Mein Ziel ist es, noch in diesem Jahr das Erdgeschoss zu füllen.“

Denn anders als es die mit Packpapier verklebten Schaufenster an der Hauptstraße vermitteln, hat sich das Nachbargebäude des Rathauses unter der Regie des Investors aus Düsseldorf bereits gut gefüllt: Mit der Belegung der oberen Etagen – durch Arztpraxen und AOK – erklärt sich Dr. Klein bereits „sehr zufrieden“. Und im Untergeschoss sorge der Action-Markt für Kundenfrequenz. Und das von ihm so genannte „Filetstück“, einst belegt von Foto-Allkauf? „Wichtiger als es provisorisch aufzuhübschen“, so Dr. Klein, „ist die Absicht, es bald wieder zu füllen“.

Für dieses Entree ins Rathaus-Center gilt allerdings nicht der muntere Spruch des Eigentümers: „Ich habe nicht nur offene Arme, sondern auch ein offenes Portemonnaie.“ Soll heißen: Mieter der schwierigeren Innenflächen dürfen auf Entgegenkommen hoffen.

Monika Bröcker, die am 1. September ihr neues Woll-„Lädchen“ im Center eröffnen möchte, ist bereits voll des Lobes. In der Oberstadt nämlich wurde ihr alles zu eng: „Das Lädchen wird jetzt zehn Jahre alt. Und wie das so ist mit den Jahren: Man wird größer, breiter und ein neues Outfit muss her.“ Auf bisher nur 60 Quadratmetern musste sie zweimal jährlich komplett ein- und ausräumen. „Hier kann ich ein Ganzjahres-Programm anbieten.“ Denn im Center führt eine Wendeltreppe direkt ins künftige Wolllager – zu dem sie bisher ans anderen Ende der Stadt fahren musste.

„Monikas Lädchen“ wird natürlich den Stricktreff behalten. Mehr noch: Die Inhaberin möchte auch ganztägig zwei Kräfte im größeren Laden haben – „und eine weitere Aushilfskraft anlernen“.

Anne van Boxel von der städtischen Wirtschaftsförderung weiß: der bunte Wollladen hat nicht nur auf Frauen eine magnetische Wirkung: „Eigentlich stricken neunjährige Jungs ja nicht.“ Aber ihr Sohn sei so toll beraten worden und entdeckte coole Farben – dass er jetzt einen Teil seines Taschengeldes in „Monikas Lädchen“ trägt. Bestrickend.