Heiligenhaus. . Die „gute Seele“ der Feuerwehr Heiligenhaus ist der engagierte Jörg Brunnöhler, den meisten besser als „Paletti“ bekannt.
Wer Spaß an seiner Tätigkeit hat, wer jedermanns Namen kennt, wer sich auskennt und Erfahrung mitbringt, wer gleichzeitig auch als Respektsperson ernst genommen werden kann, wer mit der Feuerwehr aufgewachsen ist und wer seine eigene Freizeit fast lieber an der Wache verbringt als daheim auf der Couch, der hat den Titel „Gute Seele“ verdient.
Feuerwehrmann Jörg Brunnöhler (54) ist für die meisten wahrscheinlich bekannt unter „Paletti“. Paletti ist nämlich nicht nur irgendein Feuerwehrmann, er ist nicht alleinig stellvertretender Leiter der Feuerwehr Heiligenhaus; er ist auch ein guter Kamerad für seine Kollegen. „Mein Beruf ist Feuerwehrmann, mein Hobby ist auch die Feuerwehr“, erklärt er stolz.
So kommt es auch schon einmal vor, dass er von 21 Uhr bis 15 Uhr am nächsten Tag im Einsatz verbringt. Nach einer dreistündigen Pause kommt er ohne Zögern für weitere sechs Stunden zur Hilfe. Dies war eine Ausnahmesituation, als Pfingststurm „Ela“ großen Schaden anrichtete und die Helfer in Rot zahlreich vertreten waren.
Brunnöhler betont aber, dass es noch einige andere gibt, die viel mehr Zeit investieren. Er möchte also – bescheiden, wie er ist – nicht die Lorbeeren für sich selbst ernten, denn er weiß ganz genau: „Nur das Zusammenwirken aller Kameraden bringt ein gutes Ergebnis.“
Dabei kommt es aber nicht nur auf eine hohe Stundenanzahl an, die man stur abarbeitet, sondern auf das „Wie“. Für Paletti ist das eindeutig: Spaß an der Arbeit, Hilfsbereitschaft und eine positive Einstellung sowie funktionierende Beziehungen untereinander.
Seine positive Einstellung beweist der Velberter, der sich selbst als konservativ bezeichnet, jedes Mal, wenn er jemanden grüßt: Der gute, alte Handschlag darf auf keinen Fall vergessen werden.
Von seinen gute Laune verbreitenden Begrüßungen kommt auch sein besonderer Spitzname. Mit zwölf Jahren ist er in die Jugendfeuerwehr eingetreten; dort hat er immer alle gefragt: „Alles paletti?“ Heute wissen manche nicht einmal, wie er richtig heißt. Es ist auch schon vorgekommen, dass ihn Leute mit „Herr Paletti“ angesprochen haben. Was ihm ebenfalls wichtig ist, ist ein gutes Maß an „GMV“, an gesundem Menschenverstand. Er lacht. Gern und viel.
Ebenso wie er lieber praktisch die Kettensäge in die Hand nimmt, als sich stundenlang an den Schreibtisch zu setzen, bevorzugt er auch die persönliche Ansprache gegenüber dem Schreiben von E-Mails. Bei vielen Projekten hat er damit „viel mehr Erfolg erzielt“. Wenn man aber nicht nur guter Kamerad ist, sondern auch Autoritätsperson, dann kollidieren manchmal die zwei Positionen. Der immer fröhliche Paletti kann schon mal zum streng klingenden Jörg Brunnöhler werden, wenn er seine Truppe anleitet. Dies macht er beispielsweise bei der standortverlagerten Ausbildung, wenn er die Verantwortung für Übung und Feuerwehrleute hat. Solche und ähnliche sind seine Aufgaben als feuerwehrtechnischer Beamter. Zusätzlich ist er Rettungsassistent.
„Man kann sich mal streiten“, ist er der Meinung, aber am nächsten Tag müsse man sich wieder begegnen und vertragen können. „Von mir kann jeder fast alles haben, also sich mein Werkzeug leihen. Aber was ich nicht mag, ist belogen zu werden.“
Ohne die Unterstützung seiner Familie und seiner Frau könnte er den anstrengenden Job nicht machen. Nachdenklich äußert er, dass Optimismus das Leben leichter macht. Ehrlich. Aufrichtig. Aktiv. Optimistisch. Das sind Worte, die die „Gute Seele“ der Feuerwehr Heiligenhaus beschreiben.