Heiligenhaus. . Platzmangel und keine wirkliche Inklusionsmöglichkeit: Die Regenbogenschule war mit dem Standort Oberilp nicht mehr glücklich. Nun könnte es in den Herbstferien schon in den Nachbarstadtteil gehen.
Eine neue Heimat findet wohl endlich die Regenbogenschule. Die Grundschule, die derzeit noch in der Oberilp untergebracht ist, könnte demnächst in die Unterilp ziehen. „Damit können wir zumindest das Konzept von jetzt weiter sichern, für eine Konzepterweiterung hätten wir aber sicher den Umzug in die ehemalige International School am Sportfeld bevorzugt“, äußert sich Grundschulleiterin Ellen Schieferstein. Das Thema des Umzugs kam Ende des Jahres 2014 auf, die Entscheidung ist Grund zur Freude.
In trockenen Tüchern ist die Entscheidung noch nicht, aber das könnte sich in wenigen Wochen ändern. Denn der Umzug der Regenbogenschule von der Ober- in die Unterilp ist Thema im nächsten Immobilienausschuss am 20. Mai und in der Ratssitzung am 24. Juni. „Es ist definitiv eine Standortverbesserung“, berichtet Ellen Schieferstein.
Mehr räumliche Möglichkeiten gibt es hier in der ehemaligen Unterilper Grundschule laut der Schulleiterin, integrativer Unterricht kann angeboten werden, da die Unterilper Grundschule fast ebenerdig ist. „Die Turnhalle ist direkt gegenüber, deswegen können wir jetzt auch hier flexibler in der Unterrichtsgestaltung sein und auch mal nur eine einzelne Sportstunde einplanen“, berichtet Schieferstein.
Gemacht werden muss jedenfalls noch einiges vor einem möglichen Umzug, den Volker Hoven vom Immobilienservice der Stadt noch für dieses Jahr anstrebt: „Wenn die Entscheidung für den Umzug gefallen ist, könnten wir nach der Stadtranderholung direkt beginnen mit den Baumaßnahmen. Unser Ziel ist es, dass der Umzug noch in diesem Jahr stattfindet.“
Noch einige Umbauarbeiten
176 000 Euro sind für die Umbauarbeiten rund um Dach und Brandschutz, den Ausbau der Ogata im ehemaligen Hausmeisterbungalow und der Umbau der Aula in ein Klassenzimmer nach derzeitigem Planungsstand veranschlagt. „Mein Wunschtermin sind die Herbstferien“, sagt auch Ellen Schieferstein, „denn dann könnten wir das mit den Kindern gemeinsam vorbereiten und sie in die Umzugsplanungen mit einbeziehen. Die freuen sich nämlich auch auf den neuen Standort.“ Den kennen die Grundschüler nämlich auch schon durch Betreuungsangebote oder eben die Turnhalle. Viele Kinder kommen auch aus der Unterilp, die Wege sind bekannt, der Schulweg auch aus Elternsicht in Ordnung.
Der mögliche Umzug in die Schule ans Sportfeld hatte viele Eltern auf die Palme gebracht, auch die Bürgervereine waren darüber nicht froh. Das sieht mit der Entscheidung für die Reaktivierung des Unterilper Schulgeländes anders aus: „Wir können gut damit leben, der Standort ist günstiger wegen des Schulwegs und auch die angedachte Nutzung der jetzigen Oberilper Schule ist für unseren Stadtteil ein Gewinn“, äußert sich die Vorsitzende der Bürgergemeinschaft Oberilp, Heidi Busse. Denn leer stehen wird diese dann auch nicht.
Unterilp war Kommunikationszentrum
Freude löst die Nachricht der Wiederbelebung der Grundschule auch beim Bürgerverein Unterilp aus. „Ich bin begeistert, denn unser Stadtteil gewinnt dadurch an Lebensqualität für junge Familien“, freut sich der Vorsitzende Alfred Salmon. Kindergarten, Turnhalle, Bolzplatz und die Schule alles so eng beieinander, das sei ein gutes Zeichen für die Zukunft des Stadtteils. „Jetzt fehlt nur noch wieder ein Einzelhandel“, findet er.
Doch mit der Freude kommen bei ihm auch Ängste, denn aus seiner Sicht war die Schule ein Veranstaltungszentrum geworden. „Hier hatte sich ein Kommunikationszentrum entwickelt, ich hoffe, das wird nicht ganz untergehen“, fürchtet Salmon. Den Bürgervereinsraum wird er weiter nutzen können, die Vereine müssen ausziehen. „Wir werden Lösungen finden“, verspricht Michael Beck, Kämmerer und Jugenddezernent der Stadt.
Was sich Alfred Salmon jedoch fragt: „Wieso hat man damals eigentlich die Grundschule Unterilp geschlossen, wegen einer fehlenden Anmeldung und wegen eines angeblich maroden Dachs und nun zieht die Oberilper Grundschule ein? Das ist schon komisch.“