Heiligenhaus. . Neben der Leitung des Kultur-Büros ist der Tourismus Stephan Naus zweite Aufgabe. Der WAZ verrät er, wie er die Leute für Heiligenhaus begeistern möchte.

„Dass wir hier in Heiligenhaus die erste Waggonbrücke Deutschlands haben, ist eigentlich viel zu wenig bekannt. Die Leute passieren sie zu Fuß oder mit dem Rad – nehmen sie aber gar nicht richtig wahr“, sagt Stephan Nau, Leiter des Kultur-Büros und ebenfalls zuständig für Tourismus in der Stadt.

Nau hat deshalb ein 2,50 m mal 50 cm schlankes Hinweisschild entworfen, das die Informationen an den Info-Stelen (die hat der Kreis Mettmann entlang des Panoramaradweges platziert) an der Waggonbrücke ergänzen soll. Unübersehbar. Denn alles was gesehen wird, wird über Mundpropaganda weitergetragen und – über soziale Netzwerke gepostet. Denn ein QR-Code auf dem Schild macht’s möglich, auch gleich an weitere Infos zu kommen.

Dazu passt, dass die Homepage der Stadt Heiligenhaus einen weiteren „Reiter“ bekommen hat: Neben „Freizeit und Bildung“ gibt es jetzt „Tourismus“. Dort heißt es: „Nur wenige Meter vom Innenstadtbereich entfernt, präsentiert sich Heiligenhaus seinen Besuchern von seiner grünen, landschaftlich reizvollen Seite. Sanfte Hügel, Natur- und Landschaftsschutzgebiete und die idyllischen Bachtäler von Anger und Vogelsangbach laden ebenso wie die herrlichen Wander- und Radwege und zahlreichen Freizeiteinrichtungen dazu ein, die unterschiedlichen Facetten von Heiligenhaus kennenzulernen.“ Wenn das nicht Lust auf mehr macht?

Ein in der Region durchaus bekanntes Ziel ist das Ensemble Abtsküche. „Das Heimatmuseum ist einfach ein Anziehungspunkt, der Geschichtsverein leistet dort großartige Arbeit“, findet Nau. Feuerwehrmuseum und Waldmuseum im Paradies sind weitere Punkte, auf die er in verschiedenen Publikationen des Kreises und der Stadt Heiligenhaus selbst textlich hinweist – und sie als passionierter Fotograf auch richtig ins Bild setzt.

Diese Broschüren finden ihren Weg auf die unterschiedlichen Tourismusmessen, werden aber ebenso von den Tourismus-Informationen umliegender Städte angefordert, zumeist aus Düsseldorf, Essen, Ratingen, Wuppertal, Velbert und Erkrath. Anfragen aus Holland hat Stephan Nau ebenfalls des öfteren – und sieht ab und zu auch Wohnmobile mit dem Kennzeichen des Nachbarlandes auf dem Parkplatz bei Hitzbleck stehen. Doch auch die Hotelbetriebe profitieren. Nach einem Rückgang in 2012 und 2013 wurden 10,3 Prozent mehr Gäste gezählt, die 2014 ihren Kopf auf Kissen in hiesigen Hotels betten (19 254 Übernachtungen).

Wann wie viele Menschen von außerhalb auf Kurzbesuch in der Stadt sind, das zu zählen ist jedoch schwierig. Dennoch soll auf dem Panoramaradweg eine solche Zählung bald wieder durchführt werden (5412 waren es bei der letzten Zählung am Eröffnungstag 2011), „wenn es das Personal hergibt“, schränkt Nau ein. Der sich auf das Bahntrassenfest am Sonntag, 19. April freut: Das bringt viele Radler und Spaziergänger in die Stadt.