Heiligenhaus. . Das Ensemble Noisten präsentierte im Club in Heiligenhaus sein neues Programm „Curry auf Oliven“ – eine bunte Mischung aus traditionellen und internationalen Melodien.

Das Ensemble Noisten entführte das Publikum im Club in eine wohlklingende Phantasiewelt. Zwei Stunden lang verschmolzen traditionelle Klezmer-Klänge mit musikalischen Noten aus aller Welt.

Klezmer – „eine osteuropäische jüdische Tanzmusik, die, wie ich sagen möchte, von Überschwänglichkeit bis hin zu Innigkeit reicht“. Reinald Noisten hielt ein Mikrofon in der Hand, das er über den Abend – verteilt von Lied zu Lied – entweder mit einer Klarinette oder einer Bass-Klarinette tauschte. Zwischen den Vorträgen führte Noisten durch den Abend, während der Stücke ging er ganz in der selbstgemachten Musik auf.

Indische und griechische Klänge

Zusammen mit seinem Ensemble Noisten verzauberte er das Publikum im Club mit dem Programm „Curry auf Oliven“, einer außergewöhnlichen Mischung von Klezmer und verschiedenen anderen Musikrichtungen. In gemütlicher Atmosphäre hatte sich das Publikum mit Bier, Wein und dampfenden Heißgetränken eingedeckt, bevor das Konzert begann.

Die Begrüßung fiel knapp aus, stattdessen ließ das Ensemble die ausdrucksstarke Musik für sich sprechen. Vor allem solle die Musik Spaß machen, erzählte Noisten: „Manch einer würde sagen, man muss einfach die Stühle wegstellen und los geht die Party.“ Weggestellt wurde allerdings nichts, das Publikum blieb sitzen. Dort allerdings wippte jeder mit, klatschte oder konzentrierte sich auf die Klänge.

Das Konzept ihrer Musik, die auf den Klängen des Klezmers basiert, „ist nicht klassisch gedacht, sondern eher multikulturell“, leitete der Mann mit der Klarinette ein. Einflüsse aus dem Blues flössen ebenso in die Arrangements wie karibische Gefühle. Eine ungewöhnliche Verbindung, genau wie „Curry auf Oliven“. Es folgte eine indische Raga, deren Melodie das Ensemble „verklezmert“ hat. Nach dieser Darbietung – wie bei jeder anderen an diesem Abend – spendete das Publikum stürmischen Applaus. Claus Schmidt überzeugte derweil an der Gitarre und gab mit dem Spiel der griechischen Bouzouki noch eine weitere interessante Note und eine zusätzliche kulturelle Richtung zur Musik hinzu.

Andreas Kneip „ist unser Mann der Extreme“, scherzte Noisten. Denn während er nahezu den ganzen Abend über den Kontrabass spielte – das größte der Instrumente auf der Bühne – griff er für einen Hüpftanz zur winzigen Ukulele. Unter die überwiegend fröhlichen Töne mischte das Ensemble jedoch ebenfalls gefühlvolle Klänge. An den Schlaginstrumenten sorgte Shan Dewagurparan für einen feinfühligen Rhythmus, den er auch innerhalb eines Solos präsentierte.