Heiligenhaus. . In der Kateogie Aufholer konnte Heiligenhaus beim ADFC Fahrradklimatest 2014 absahnen. Der Panoramaradweg wird dazu beigetragen haben.

Da kommt doch Freude auf: Heiligenhaus hat es beim ADFC Fahrradklimatest bundesweit auf den ersten Platz in der Kategorie „Aufholer“ bei den Städten unter 50 000 Einwohnern geschafft. Als Aufholer werden die Städte ausgezeichnet, die im Vergleich zu vorangegangenen Fahrradklimatests ihre Bewertung in erheblichem Maß verbessern konnten.

„Ich freue mich wahnsinnig über diese Auszeichnung für unsere Stadt Heiligenhaus“, erklärt Dr. Jan Heinisch nach der Ehrung. Die Urkunde durfte er am Donnerstag in Berlin entgegen nehmen. „Unsere großen Mühen mit dem Bau des Panoramaradweges Niederbergbahn, der neu gestalteten Hauptstraße und vieler kleiner Maßnahmen werden damit wunderbar gewürdigt.“

Heinisch betont in seiner Mitteilung nach der Verleihung, dass Fahrradfahren in Heiligenhaus früher eher belächelt beziehungsweise bemitleidet wurde, entweder wegen der schwierigen Topographie oder wegen der Dominanz des Autoverkehrs: „An diesen Punkten haben wir zum Beispiel mit dem Bau der Westfalenstraße und dem Ankauf der Bahntrasse für den Radweg haargenau angesetzt.“

Auch der Technische Beigeordnete Harald Flügge freut sich über die Auszeichnung: „All diese Maßnahmen hätten wir ohne Unterstützung von breiten Teilen der Kommunalpolitik, der ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten und der Mitarbeiter in der Stadtverwaltung nicht erreicht.“ Viele Umgestaltungen von Kreuzungspunkten und Investitionen in neue und zusätzliche Fahrradständer, zum Beispiel an den Schulen, nennt Flügge als weitere Maßnahmen, Heiligenhaus Fahrradfahrerfreundlicher gestaltet zu haben in den letzten Jahren.

Kritik des ADFC: fahrradunfreundlich

Den Preis konnte die Stadt Heiligenhaus am Donnerstag in Berlin aus den Händen von Ulrich Syberg, dem Bundesvorsitzenden des allgemeinen deutschen Fahrradclubs (ADFC), und Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, entgegennehmen.

Durch die demnächst freigegebene Nordbahntrasse in Wuppertal wird es für die Heiligenhauser demnächst möglich sein, sogar bis nach Olpe zu radeln. Aber auch der Fahrradtourismus, den die Stadtverantwortlichen mit dem Panoramaradweg immer im Auge hatten, kann dadurch ausgebaut werden.

Die Heiligenhauser Gruppierung des ADFC jedoch sieht Zweifel an der Korrektheit der Befragung: „In der Statistik steht, dass es große Ungleichheit bei der Befragung gegeben hat“, so Lothar Nuthmann. „Ich sehe Heiligenhaus nämlich als Autofahrerstadt und im höchsten Maße fahrradunfreundlich. Für mich ist diese Auszeichnung nicht gerechtfertigt.“ Gegenüber der WAZ äußern sich tägliche Radfahrer ähnlich zu diesem Ergebnis.

Ähnlich viele Heiligenhauser Hobbyradler freuen sich über die Wahl zur Nummer Eins gegenüber unserer Zeitung: „Wir fahren sehr gerne und sehr viel Fahrrad. Mit dem Panoramaradweg ist etwas ganz Tolles geschaffen worden. Heiligenhaus hat die Auszeichnung verdient“, findet Dagmar Haarhaus. Andere Leser finden: „Jetzt können wir sagen, wir kommen aus der Fahrradstadt Nummer Eins.“