. Jennifer Butgereit löste über Facebook eine Welle aus: Wollen wir nicht mal wieder einen Umzug auf die Beine stellen, fragte sie, und bekam viel positives Feedback.
Die jecken Tage waren an ihrem Höhepunkt angelangt, da fiel der Heiligenhauserin Jennifer Butgereit auf: Es ist ganz schön leer in Heiligenhaus, nirgendwo ist Rosenmontag was los! Das soll sich ändern, schrieb sie bei Facebook in einer Heiligenhauser Gruppe und ahnte nicht, was sie damit für einen Ansturm auslösen sollte.
„Hand aufs Herz, Heiligenhauser: Wer kennt noch den Karnevalszug? Es ist doch traurig, dass Heiligenhaus das nicht hin bekommt! Selbst Tönisheide und Langenberg haben einen! Wer gründet mit mir die Initiative: Pro Karneval in Heljens??? Ich würde wirklich gern wieder versuchen was auf die Beine zu stellen! Hier ist ja nix mehr los – das sollten wir ändern!!!“
Diesen Post schrieb Jennifer Butgereit in die Facebook-Gruppe „Damals in Heiligenhaus reloaded“ und innerhalb kürzester Zeit wurde hier ganz schön viel kommentiert. „Ich habe nicht gedacht, dass da so eine Reaktion kommt. Viele haben mich angeschrieben, viele wollen sich einbringen und finden die Idee unterstützenswert“, beschreibt Jennifer Butgereit die Reaktionen. „Ich hatte eigentlich nur aus Jux was zu dem Thema reinschreiben wollen, aber da habe ich wirklich etwas losgetreten.“
Denn nun wollen viele Heiligenhauser ihre jecke Seite wieder ganz offen zur Schau stellen: Die Idee eines Umzugs, von der in dieser Session immer wieder zu hören war, quer durch die Stadt und quer verteilt durch Vereine und feiernde Institutionen war geboren. Denn Umzüge gab es bereits in Heiligenhaus, bis in die 1980er Jahre. „Ich habe noch ganz tolle Erinnerungen an diese Zeit, ich war da immer mit meiner Oma. Aber auch im Frisörladen meines Vaters war immer super Stimmung und in der Bäckerei Bohnenkamp“, erinnert sich Jennifer Butgereit. „Es wurde viel geworfen und alle trafen sich dann am Rathausplatz zu einer großen Familienfeier. Das war richtig schön.“
Aktiv und passiv
Ein erstes Treffen findet Mittwoch, 25. Februar, um 20 Uhr im Ratskeller statt. Hier kann jeder, der aktiv mitarbeiten möchte, seine Ideen einbringen. Wer nicht kommen kann, kann sich auch per Mail an heljens-jecken @web.de wenden.
Auch passive Unterstützer, für Sponsoring oder ähnliches, werden gesucht. Vereine oder Schulen können auch schon einmal ihr Interesse kundtun.
Und so schön familiär soll ihrer Meinung nach ein Heiligenhauser Karnevalsumzug auch wieder werden. „Einen richtigen Umzug mit Wagen, das kann ich mir nicht vorstellen, dass wir das auf die Beine stellen können innerhalb eines Jahres. Ich denke, wir sollten klein anfangen mit einem Fußumzug, bei dem sich Vereine, Familien, Schulen und Kitas engagieren können. Wir sollten da erstmal die Kirche im Dorf lassen“, sagt Butgereit.
Gemeinsam mit den Inhabern von „Bücher und mehr“, Edelgard Kotthaus und Nina Beer, will sie sich nun dafür engagieren, dass aus der Idee auch wirklich etwas entsteht, erklärt Jennifer Butgereit: „Wir haben bei Facebook eine Heljens Jecken-Gruppe gegründet. Nächsten Mittwoch wollen wir uns auch im Ratskeller treffen. Denn wir brauchen wirklich aktive Menschen, die sich engagieren. Denn wenn da nur online geredet wird, aber keiner mit anpackt, dann lassen wir die Idee auch wieder fallen.“
Auch mit Unternehmen und Gastronomen wolle man ins Gespräch kommen, zur Unterstützung in jeglicher Hinsicht. „Schön wäre es, wenn der Umzug an dem Sonntag wäre und hinterher ein Familienfest mit Buden auf einem Platz stattfinden würde“, so die Vorstellungen von Butgereit.
Die Stadt möchte ihr möglichstes tun, sichert Ordnungsamtsleiter Günter Blum zu: „Wir wollen mit Sicherheit das möglich machen, im doppelten Sinne. Wir wollen es möglich machen, aber es muss auch sicher sein. Wir sollten uns mit den Initiatoren zusammen setzen und prüfen, was denkbar wäre.“