. Gisela und Gerd Fischdick aus Isenbügel haben in Griechenland ein Grundstück mit Olivenbäumen. Selbst wird hier geerntet, die Oliven eingelegt und Öl hergestellt.

Es wirkt trüber als das gewohnte Olivenöl aus dem Supermarktregal – aber es wird definitiv frischer und einzigartiger sein: Denn es ist aus eigenem Heiligenhauser Anbau. Aber natürlich steht der Olivenhain nicht hier im Bergischen, das Isenbügeler Ehepaar Fischdick hat in Griechenland eine zweite Heimat gefunden.

Gisela und Gerd Fischdick verbringen jährlich mehrere Wochen in ihrer Wahlheimat Griechenland. „Aber es ist kein Zuhause. Zuhause ist hier in Isenbügel, wir freuen uns auch immer, wenn wir zurückfahren“, berichtet Gisela Fischdick. Doch als leidenschaftliche Segler haben sie viele traumhaft schöne Urlaubsparadiese kennengelernt, in der Ecke rund um Pelepones jedoch haben sie ihr Herz verloren. Das ist 20 Jahre her. Das Ehepaar kaufte ein Grundstück in den Bergen, baute hier ein Haus mit Terrasse, und als alles fertig war, saßen sie auf eben dieser und stellten fest: Wir haben ja ganz schön viele Olivenbäume.

Viel Arbeit steht für sie seitdem an. 30 Olivenbäume haben sie nämlich insgesamt, und diese verteilt an einem steilen Abhang. Und die bedeuten ganz schön viel Arbeit, berichtet Gerd Fischdick: „Sie waren schon lange nicht mehr gepflegt worden, und es ist auch wirklich Arbeit, es zu tun. Für die Einheimischen lohnte es sich scheinbar nicht, aber wir fanden es zu schade, gesunde Olivenbäume zu haben und den Ertrag einfach vergammeln zu lassen.“ Denn auch zuhause, in Isenbügel, landwirtschaftet das Ehepaar. Die Hühner legen brav die Eier, im Garten wird angebaut, was angebaut werden kann.

So war es dann nur eine Frage der Zeit, bis die Olivenbäume von den Fischdicks wieder hergerichtet waren und die Erntezeit beginnen konnte; „Ich klettere dann in die Bäume und pflücke sie“, berichtet Gisela Fischdick, die sich dabei sogar einmal das Steißbein gebrochen hatte. Ihr Geheimnis ist es, die Oliven dann zu ernten, wenn sie noch nicht ganz reif sind. „Das gibt die spezielle, etwas bittere Note, wenn die Oliven noch etwas bläulich sind“, berichtet sie.

Die körperlich anstrengende Arbeit macht den beiden nichts aus: „Es ist wirklich eine Menge, aber man weiß, wofür man es macht. Dieses Jahr haben wir 700 Kilo Oliven geerntet. Daraus entsteht dann etwa 100 Liter Olivenöl“, berichtet Gisela Fischdick.

In einer nahe gelegenen Olivenpresse wird dann aus den grünschwarzen Oliven das trübgoldene Öl. „Beim ersten Mal sind uns vor Freude schon die Tränen gekommen“, gibt das Ehepaar zu. Zurück in ihr Zuhause nach Isenbügel bringen sie Ende des Jahres dann viele Flaschen Olivenöl, Olivenpaste und eingelegte Oliven aus dem eigenen Hain mit, was man bei den Fischdicks kaufen kann. Und dann freut sich das Ehepaar, dass es neben ihrer Hündin Bubu, die sie vor Jahren in Griechenland in einer Mülltonne entdeckten, auch noch die Oliven retten konnten.