Heiligenhaus. . In der Partnerstadt Basildon gab es zum Gedenken an den ersten Weltkrieg eine Aufführung, bei der Fricklesome Amsel die musikalische Leitung hatte.

Forget Never, Jamais Oublier, Vergessen Niemals – unter diesem Motto standen am Wochenende in Basildon ein Weihnachtskonzert zur Erinnerungen an den ersten Weltkrieg, oder wie die Engländer sagen, den ‘great war’, den großen Krieg. Erzählt wurde die Geschichte junger Soldaten aus den Partnerstädten Basildon, Meaux und Heiligenhaus. Die Heiligenhauser Folkband Fricklesome Amsel war für die musikalische Leitung verantwortlich.

Thomas Rickal ist tief bewegt. „Es war so emotional, ich kriege immer noch Gänsehaut, wenn ich zurückdenke.“ Als offizieller Vertreter war der Kulturausschussvorsitzende für die Stadt Heiligenhaus vor Ort. Alle drei Partnerstädte mit einzubeziehen, das war dem britischen Parlamentsmitglied Stephen Metcalfe, der sich bei der Lottery um dieses Projekt beworben hatte, aus Basildon wichtig: „Vor 100 Jahren befanden sich England und Frankreich im Krieg mit Deutschland. Heute sind wir dankbarerweise Verbündete und Freunde. Deswegen passt es, dass wir in unserem Projekt eng mit unseren Partnerstädten Heiligenhaus und Meaux zusammenarbeiten.“

Einige einzelne Projekte gab es dazu in Basildon, aber die große Veranstaltung war das Theaterstück in der St. Martin’s Church. Es ging um die Geschichte der drei jungen Soldaten George Burnett aus Basildon, Louis Vallin aus Frankreich und Albert Kiekert aus Heiligenhaus. „Es wurden zunächst Originalbriefe vorgelesen, die sie an ihre Mütter geschrieben haben, dass sie sich keine Sorgen machen sollten. Und dann wurde berichtet, wie schlimm es ihnen wirklich im Krieg erging“, berichtet Thomas Rickal. Nur der Franzose überlebte, seine Tochter, die mittlerweile über 90 Jahre alte Susanne Vallin, legte einen Kranz zum Gedenken nieder.

„Die Schauspieler haben ihren Job wirklich toll gemacht und näher gebracht, dass die jungen Soldaten alle, egal, auf welcher Seite sie kämpften, völlig überzeugt davon waren, dass sie es aus dem richtigen Grund tun. Alle hatten einen Grund zu kämpfen und waren voller Enthusiasmus“, berichtet Thomas Rickal über die Aufführung.

Das war auch die Intention des Stücks, beschreibt Stephen Metcalfe: „Am Anfang hatten sich junge Männer verpflichtet, bereit, für das zu kämpfen, was sie für richtig hielten. Junge Männer, mit Hoffnungen und Träumen, die sie beiseite legten, in der Annahme, dass sie diese wieder aufnehmen können, wenn der Kampf vorbei ist.“ Am Beispiel der drei Männer aus Basildon, Meaux und Heiligenhaus wollte man versuchen, diese einzelnen Schicksale, über die es noch Archivmaterial gibt, den Krieg aus der persönlichen Sicht darzustellen. Sie hätten ihr Zuhause und ihre Familien verlassen, voller Aufregung und Sorge, und zu der Zeit hätte noch niemand wissen können, welche unfassbaren Dinge und welch unfassbarer Terror auf sie zukommen werde.

In der kommenden Woche wird es übrigens in Meaux zur Thematisierung des Kriegs ein Fußballspiel geben, berichtet Rickal: „Hier hatte es Weihnachten 2014 eine Waffenruhe der Soldaten gegeben, und nicht nur das. Sie haben dann gegeneinander Fußball gespielt. Als die Waffenruhe vorbei war, sind dann alle wieder in ihre Gräben gegangen.“