Ihren verwunschenen Garten hat WAZ-Leserin Monika Müller prächtig arrangiert: mit viel Liebe für kleine Details und mit Verweisen auf große Werke der Literatur

Zwischen Rosen, Tulpen und Nelken: Viele Heiligenhauser behandeln ihren Garten wie einen kostbaren Schatz, den sie hegen, pflegen – und in den sie viel Zeit und Liebe investieren. Schade nur, dass all die schöne Pracht meist hinter wuchtigen Hecken verborgen liegt. Mit einer kleinen Sommerserie, die heute startet, möchte die WAZ-Redaktion Heiligenhaus einen Blick hinter den Gartenzaun werfen. Zeigen Sie uns Ihren blühenden Garten, damit auch andere etwas davon haben!

Auftakt unserer Serie

Monika Müller in ihrem Garten am Sengenholzer Weg. Bild : Detlev Kreimeier
Monika Müller in ihrem Garten am Sengenholzer Weg. Bild : Detlev Kreimeier © Detlev Kreimeier

Zum Auftakt unserer Serie besuchen wir Monika Müller, die sich am Sengenholzer Weg eine verwunschene Oase des Friedens und der Ruhe erschaffen hat. Ihren Garten zu erkunden, ist nicht ganz einfach: Verwinkelt und versteckt schlängeln sich die Wege um das Haus herum. Dabei kann Monika Müller einen gesunden Hang zum Lieblichen, zum Dekorativen nicht verschweigen: „Es darf ruhig ein wenig kitschig sein”, sagt sie und zeigt auf kleine Figuren und Büsten, die sie ganz zauberhaft in ihr Gartenensemble integriert hat.

In früheren Jahren wohnte Monika Müller mit ihrem Mann in einem schlichten Reihenhaus mit dem dazu gehörigen Rasen: „Da sah alles gepflegt und langweilig aus”, erzählt sie. Doch seit sie vor 18 Jahren an den Sengenholzer Weg zog und ein paar Jahre später in Rente ging, entdeckte sie ihr Faible für ausgefallene Gärtnerei. „Heute kann ich durch meinen Garten gehen und sagen: Das bin ich!”

Liebe für Literatur

Neben ihrer Leidenschaft für Blüten und Pflanzen teilt Monika Müller, die viele Jahre als Dolmetscherin ferne Länder besuchte, eine große Liebe für Literatur. Und das merkt man ihrem Idyll auch an: Gleich am Eingang wird der Besucher von einem Motto empfangen, das sie in Anlehnung an Marcel Prousts Meisterwerk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” verfasst hat. Dort steht auf Französisch: „Auf der Suche nach dem verlorenen Garten”.

Das Lesen ist für Monika Müller ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens: „Gute Literatur bringt Ruhe ins Chaos unserer Seelen”, sagt sie. „Diese kunstvollen Sätze von Marcel Proust oder Robert Musil zu lesen, ist für mich ein einziger Genuss.” Klar, dass Monika Müller, die mehrere Sprachen fließend beherrscht, solche Bücher natürlich im Original liest: „Durch die deutsche Übersetzung geht mir immer zu viel verloren.”

Jede freie Minute

Jede freie Minute puzzelt Monika Müller in ihrem Garten, durch den man stundenlang streifen könnte – und noch immer hätte man nicht alle Details entdeckt. „Ich beschäftige mich liebend gern mit den Pflanzen und ihren Bedürfnissen”, erzählt sie. „Manchmal spreche ich auch mit ihnen wie mit meinem Hund. Oder ich tröste sie, wenn sie von Käfern befallen wurden. Schon verrückt.”

Fortsetzung folgt

Sind Sie auch den lieben langen Tag mit ihrem Garten beschäftigt? Mögen Sie Rosen oder bauen Sie Gemüse und Salat an? Liegt Ihr Garten hinterm Haus oder in einer Schrebergarten-Siedlung?

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Mit übertriebener Esoterik habe all das aber nichts zu tun. „Das ist einfach die Liebe zum Garten”, sagt sie und zeigt auf eine Sitzgruppe, die sie nach einer Szene aus „Alice im Wunderland” gestaltet hat. Etwas weiter gibt es Brombeeren, Johannisbeeren – und natürlich einen großen Kirschbaum: „Hier gibt's immer was zum Naschen!” lacht sie.

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