Der „Blanke Stein” ziert Blankensteins Marktplatz.
Seit Jahrhunderten spielt der Blankensteiner Marktplatz im Dorfleben eine besondere Rolle. Auch, als der Platz im Jahr 2000 verkehrsberuhigt und umgestaltet wurde, diskutierten die Bürger mit. Ergebnis: Auf dem Platz steht heute der „Blanke Stein”, ein Werk des Blankensteiner Künstlers Egon Stratmann.
„Im Vorfeld wurde viel über die Platzgestaltung diskutiert, auch unter den Bürgern”, erinnert sich Stratmann. Als die Bürgergesellschaft Blankenstein ihn dann gebeten habe, einen Entwurf für ein Kunstwerk einzureichen, ließ er sich nicht lange bitten. Seine Modellvorlage und die Entwurfszeichnung zeigten einen Stein aus Ruhrsandstein. Der Hintergrund: „Ich wollte den Stein, auf dem der Ort steht, nach oben holen.”
Der Vorschlag stieß auf Gefallen, auch bei den zuständigen Behörden. Gebrochen wurde das Material allerdings nicht in Blankenstein, sondern in der Nachbarschaft, im Sprockhöveler Steinbruch Külpmann in Albringhausen. Ruhrsandstein ist im Laufe von Millionen Jahren aus Sand- und Pflanzenablagerungen entstanden. Sichtbar sind die pflanzlichen Schichten des Gesteins noch heute am Kunstwerk. Kohlestreifen durchziehen es. Aber es weist auch Verfärbungen auf, die von Verwitterungsgewässern stammen. „In den Ablagerungen sind Eisenerze. Die rosten und verfärben den eigentlich grauen Stein braungelb oder rot”, erklärt Egon Stratmann. Der „Blanke Stein” passt aufgrund seines Materials bestens in das Umfeld des Marktplatzes: Auch Burg, Kirche und Fassade des Stadtmuseums sind aus diesem Material.
Nicht nur materiell nahm Egon Stratmann Bezug auf den Ort: Die Bruchstellen der ausgewählten Steine wurden gesägt und auf Hochglanz poliert. Seit das Kunstwerk im Jahr 2000 enthüllt wurde, steht ein „Blanker Stein” auf dem Marktplatz.