1,8 Millionen Euro, 1,5 Millionen, eine Million, nun vielleicht 900 000 oder noch weniger – die Debatte über die städtebauliche Erneuerung der oberen Heggerstraße ist zum Gefeilsche verkommen.

Natürlich: Viel hängt daran, dass es keine belastbaren Kostenansagen gibt. Zurzeit warten wir mal wieder auf ein Gutachten. Die Inflation externer Studien ist von der Bauverwaltung („wir schaffen das nicht alleine”) ebenso gewollt wie von der Politik („vielleicht geht's ja doch anderswo billiger”).

Wunsch und Wirklichkeit für eine positive Zukunft der oberen Heggerstraße werden weit auseinander wahrgenommen. Auch darum: Es ist die Straße der Versprechungen, die allzu oft nur Lippenbekenntnisse sind.

Schlag nach bei Jürgen Schwiese: Der Kaufhausinhaber hatte 2006 auf Maßnahmen für die obere Heggerstraße gedrängt, Zuversicht verbreitet. Um Tage später den Rückzug zu verkünden. Mit der Stadt verhandelte er über eine Vermietung an Bücherei und VHS. Doch es kam Vögele.

Schlag nach bei der CDU: Parteichef Nörenberg und Bürgermeisterkandidatin Niemann empörten sich im Februar 2009, die Stadtverwaltung tue nichts, lasse die Heggersträßler in ihrer Zukunftsangst allein. Da lagen die ersten Pläne schon im Rathaus. Niemann kündigte an, sie lade Betroffene zu sich ein, um eine „Wunschliste gegen die Angst” aufzunehmen. Gehört hat man davon nichts mehr.

Und jetzt wird die Sanierungssumme heruntergerechnet. Vielleicht bis zum Vorschlag der Grünen, nur die schlimmsten Löcher zu flicken, weil's anderswo wichtiger ist. Ich halte das für falsch – aber ehrlich.