Einst war es ein heimisches Markenzeichen: Heute tragen Kone-Rolltreppen den Stempel "China".Wahr ist aber auch: Der Stadtname wird längst von anderen Betrieben in die Welt getragen
Haben Sie am Wochenende die Fahrradtour genossen? Vielleicht hatten Sie ja ein Stück "Made in Hattingen" unter dem Allerwertesten. Oder das Geburtstagspräsent für die Schwiegermutter? Eingewickelt in Geschenkband "Made in Hattingen". Und der Bagger, der das große Loch im Vorgarten gebuddelt hat? Der hatte bestimmt ein Getriebe "Made in Hattingen".
Wer die Werkshallen der Schwarz GmbH finden will, muss lange suchen. Der 20 Mitarbeiter starke Betrieb versteckt sich abgelegen im Felderbachtal. Die Marke Fix Nippel ist bei Zweiradfreunden dennoch ein fester Begriff. Die Sportler schwören seit 90 Jahren auf Muttern, Schrauben, Lenkerklemmbolzen und Sattelkolben aus der Elfringhauser Schweiz. Fix Nippel gehört mit 1500 Artikeln zu den führenden Anbietern in Europa.
Fotos? Lieber nicht. Fix Nippel meidet die Öffentlichkeit. "Wir wollen alleine durch unsere Produkte überzeugen", heißt es auf Nachfrage. "Wir liefern viel nach Benelux und in die skandinavischen Länder", sagt der kaufmännische Leiter Marco Herdle. Das Erfolgsrezept: "Wir bedienen eine Nische." Die Kleinteile scheinen unwichtig für den Endverbraucher. Aber: "Ohne die wäre ein Fahrrad oder ein Motorrad kaum ans Laufen zu bekommen."
Das Geschäftsmodell funktioniert seit fast einem ganzen Jahrhundert. Angst vor der Konkurrenz aus Asien macht sich im Hügelland nicht breit. "Die stören uns nicht besonders", sagt Herdle. Und für die Geschäftspartner sei der Abstecher ins Hattinger Grün auch immer etwas Besonderes: "Die sagen immer, dass wir arbeiten, wo andere Urlaub machen."
Auf 30 Prozent Exportanteil bringt es die Pattberg GmbH. In den Werkshallen im Ludwigstal entstehen seit 1992 Schleifen und Geschenkbänder - immer im Trend der Zeit. Controller Sascha Pattberg setzt voll auf den Standort Hattingen. "Wir sind hier sehr zufrieden." Der Standort biete eine gute Infrastruktur. Pattberg hat sich seit dem Umzug ins Ludwigstal zweimal vergrößert, beschäftigt 155 Mitarbeiter. In den USA bedient eine Tochterfirma den dortigen Markt.
Wer auf der Internetseite der O&K Antriebstechnik landet, wird routinemäßig auf die englische Version weitergeleitet. Die Carraro-Gruppe erschließt gerade im Ostblock neue Märkte. Mehr als 50 Prozent der produzierten Achsen, Fahr- und Schwenkgetriebe (darunter Teile für den weltgrößten Hydraulikbagger) gehen in die USA, nach China, England, Italien oder andere Länder. Gerade habe das Unternehmen von der Nierenhofer Straße wieder einige Mitarbeiter eingestellt. Ein Bekenntnis zum Standort Hattingen? Personalchefin Petra Mülder: "Ja, absolut."