Hattingen hat eine neue Übersichtskarte für die Elfringhauser Schweiz - und bald auch einen Rahmenplan für das Hügelland.
Die Elfringhauser Schweiz als Faltblatt: Es ist der Auftakt einer Reihe für touristische Aktivitäten im Hügelland, beschreibt Georg Hartmann, Vorsitzender des Stadtmarketingvereins.
Sie haben bei null angefangen, ohne Material vom Regionalverband Ruhr etwa. Dann Konzept und Kartografie entwickelt – das Ergebnis: „Hattingen hat die Schweiz”. So heißt die Übersichtskarte der Elfringhauser Schweiz. Herausgegeben vom Stadtmarketingverein in Zusammenarbeit mit dem Pressebüro.
Die Broschüre im handlichen Format passt in jede Hand- oder Brusttasche. Ausgeklappt ein DIN-A-3-Format. Darauf die Elfringhauser Schweiz mit Ober- und Niederelfringhausen, Bredenscheid-Stüter und Oberstüter. In Dunkelgrün die Waldstücke, etwas heller die Wiesen. Dazwischen Felderbachstraße oder Wodantal, Parkplätze und Buslinie. „Die Karte ist nicht ganz maßstabsgetreu”, sagt Ulrich Kestler vom Pressebüro, der sie grafisch gestaltet hat. Aber es ist ja keine Wanderkarte. Es gibt weder jedes Haus, noch jeden Baum zu entdecken, dafür Wanderwege und Vorschläge des Sauerländischen Gebirgsvereins. Und als Angebot geführte Wandertouren.
Nummeriert auf der Karte sind Gaststätten, Hotels und Hofverkauf. Auf der Rückseite stehen Name und Anschrift. Daneben Infos zum Bandwebereimuseum. „Lebensnotwendig”, nennt Volker Schlickum, Vorsitzender des Bürger-, Heimat- und Verkehrsvereins Elfringhausen, das Werk. „Endlich was Vernünftiges.” Vor einigen Jahren haben sie eine Karte herausgebracht, alles selbst gezeichnet. 20 000 sind vergriffen.
Werben auf Messen
Die neue Übersichtskarte gibt es zunächst 5000 Mal – weitere 5000 sollen folgen. Die Druckkosten lagen für 5000 Stück unter 1000 Euro. Verteilt werden sie kostenlos. Georg Hartmann wird sie bei Anfragen von Touristen verschicken, aber auch auf Messen wie den Hansetagen im Sauerland oder in Wesel damit werben. Die Nachfrage nach gedruckten Broschüren sei groß.
Nachfragen will Hartmann demnächst bei den Protagonisten aus der Elfringhauser Schweiz: „Was können wir noch tun?” Sie sollen an einen Tisch. Ihr Thema: das Kleinod Hügelland.
Die Hülle fürs Hügelland
Es war der Streit der Stadt mit der Familie Liethmann um die Gemüsescheune, der die Grünen im Stadtrat im Februar 2007 auf Rahmenkurs brachte. Zuvor hatte die SPD jahrelang vergeblich versucht, das Hügelland per Rahmenplan neu auszurichten, um eine Basis zu schaffen für verträgliche Zukunftsentscheidungen. Wobei man vor allem die Ausbauwünsche der Gastronomen im Blick hatte. Heftig kritisiert von der CDU, die einen – noch dazu 25 000 Euro teuren – Rahmenplan Hügelland für überflüssig hielt, brachte die rot-grüne Hügelland-Koalition das Papier auf den Weg.
Bis zur Vorstellung des Entwurfs im August 2008 im zuständigen Fachausschuss ist das Thema ausführlich öffentlich diskutiert worden. Auf Wunsch der Stadtverwaltung gab es drei Bürgerforen, bei denen vor Ort Leitlinien und Themenschwerpunkte eines Konzepts besprochen wurden, das aus der Feder der Planungsbüros „Planersocietät” und „Büro Grünplan” stammt.
Bürgerinnen und Bürger, zuletzt noch einmal die CDU-Fraktion sowie – in einem gemeinsamen Anlauf – die Ortsvorsteher von Oberstüter, Oberelfringhausen und Niederelfringhausen haben sich kritisch zu Wort gemeldet. Am 25. Juni soll der Rat den „Orientierungsplan Hügelland” als informelle Planung beschließen, die ständig weiterentwickelt wird. Er wird die auch weiterhin notwendigen Entscheidungen in Einzelfällen nicht ersetzen, soll aber einen belastbaren Rahmen bieten für die Themen: Straßen- und Wegeinfrastruktur, Verkehrslenkung, Mobilitätsmanagement, Tourismus, Außendarstellung, „Marke Hügelland”, Finanzierung.
Bewährt habe sich, so die Stadt, der Expertenkreis „Runder Tisch Hügelland”. Er soll künftig jährlich tagen.