Bildung kann extrem schweißtreibend sein. Das hat das Team der Stadtbibliothek in der Nacht zum Donnerstag erfahren, als bis in die Morgenstunden die letzten Umzugskisten ausgeräumt und alle Bücher einsortiert wurden.
Das haben aber auch die geladenen Gäste gemerkt, die am Donnerstagabend zur Vor-Eröffnung ins neue Medien-Verleih-Haus gekommen waren. Es war heiß – und das durchaus schon vor den ersten Reden und Musikbeiträgen des festlichen Empfangs. Lichtdurchflutet, leider aber nicht luftdurchflutet präsentiert sich das Bibliothek-Schmuckstück im Herzen der City. Das Thema Klimaanlage dürfte schnell auf die Tagesordnung kommen, zumal wirklich sommerliche Außentemperaturen ja noch ausstehen.
Ausdrücklich hat die Bürgermeisterin in ihrer Begrüßungsrede Mut und Standhaftigkeit der politischen Parteien gelobt, auch in Zeiten knapper Kassen Geld für eine neue Stadtbibliothek in die Hand zu nehmen. „Dieses Haus ist kein Luxus, sondern eine wichtige Investition in Bildung, also in die Zukunft”, sagte Dagmar Goch. 1600 statt 600 Quadratmeter, zentral statt dezentral, viele statt wenig Parkplätze, breit gefächerte statt kaum vorhandene technische Möglichkeiten – die neue Stadt-Bibliothek könne nun auch räumlich mit dem mithalten, was sie inhaltlich schon lange ausgezeichnet habe: hervorragende Arbeit. Ein Urteil, das Beate Möllers bestätigte. „Hattingens Bibliothek hat einen guten Ruf. Deswegen haben wir den Umzug ja gefördert”, sagte die Bibliotheksreferentin der Landesregierung.