Nach Amoklauf-Warnung an der Erik-Nölting-Schule stellte die Schulleitung den Eltern am heutigen Dienstag frei, ihre Kinder zu schicken.
Die Erik-Nölting-Grundschule in Welper wurde am Dienstagmorgen nach zwei Schulstunden geräumt. Doch es waren sowieso nur etwa zwölf Schüler gekommen, berichtet Schulleiterin Annette Quent-Langer. Die anderen knapp 190 waren von ihren Eltern nach einer Amoklauf-Warnung gar nicht erst geschickt worden.
Die Schmiererei auf einer Kreidetafel, die auf dem Außen-Gelände der Schule steht, wurde bereits am 6. Oktober entdeckt. „Amok ich komme am 14.10.2008 um zu töten” stand da geschrieben. Die Schulleiterin erfuhr am vergangen Freitag davon, nahm Kontakt mit der Polizei auf. „Da hat man mir gesagt, ich solle das wegwischen und keinem davon erzählen”, so Annette Quent-Langer. „Aber das ist für mich keine Alternative. Ich habe die Verantwortung für die Sicherheit der Kinder.”
Also entschied das Lehrer-Kollegium, zwei Stunden Unterricht anzubieten und danach das Gebäude zu räumen. Den Eltern wurde in einem Brief freigestellt, ob sie ihre Kinder „am Dienstag zur Schule schicken möchten”.
„Wir wollen uns nicht ins Bockshorn jagen lassen und gehen von einem ganz, ganz üblen Scherz aus”, so Quent-Langer. „Aber wenn mein Kind an einer Schule ist und die Schulleitung hält in so einem Fall die Klappe, wäre ich auch erbost.”
Die Eltern stehen hinter der Entscheidung, wie Reaktionen gegenüber der Hattinger Zeitung heute Vormittag zeigten. Sie klagen vielmehr die Polizei an, die den Vorfall anders als die Schule bewertete. „Nach sachgerechter Beurteilung der Situation haben wir keine Gefahrenlage in Richtung Amok gesehen”, so Polizeisprecher Rainer Gieseker. „Allerdings steht mit der Schmiererei eine Straftat im Raum – die notwendigen Ermittlungen sind eingeleitet und an der Schule auch durchgeführt worden.”