Friedrich Wilhelm IV. sorgte dafür, dass Familie Benecken an der Dahlhauser Straße eine Wirtschaft eröffnen darf.
Viel hat nicht gefehlt und das Haus in der Dahlhauser Straße Nummer 70 mit dem markanten grünen Anstrich wäre eines wie jedes andere auch. Aber 58 Jahre vor der Fertigstellung 1906 ließ Cornelius Benecken seine Kontakte zu König Friedrich Wilhelm IV. spielen. Erst daraufhin war das zunächst gescheiterte Konzessionsgesuch beim Amt Winz zur Eröffnung einer Schankwirtschaft von Erfolg gekrönt.
Damit begann im Jahr 1848 die Geschichte des Hauses Benecken. Viele Gäste hat der Betrieb, der stets in Familienhand geblieben ist, kommen und gehen sehen. Und unvergessliche Begegnungen gab es: So schaute der britische Schlagersänger Graham Bonney („Supergirl”) zweimal vorbei. „Der konnte saufen”, erinnert sich Doris Potts, geborene Benecken. Die heute 71-Jährige Inhaberin der Gaststätte übernahm im Juli 1973 die Gaststätte von ihren Eltern.
In bester Erinnerung ist ihr auch der Besuch von Rudi Carrell geblieben. Den initiierten in den späten 80er Jahren die Spieler der Thekenmannschaft des Hauses Benecken. Als beste Wirtin der Welt verschafften die Fußballer ihr einen Auftritt in der Rudi-Carrell-Show, der am 27. Oktober 1989 in der ARD ausgestrahlt wurde. Unter einem völlig anderen Hintergrund suchte 2004 der Serbe Dimo Dedic Haus Benecken auf. Es handelte sich dabei um eine Rückkehr. Im Zweiten Weltkrieg funktionierten die Nationalsozialisten das Haus zum Kriegsgefangenenlager um. Unter ihnen befand sich auch jener Dimo Dedic. Im Gästebuch der Wirtschaft brachte er die Freude zum Ausdruck, „die alten Freunde von damals wieder zu sehen”. Ein Jahr und sechs Monate verbrachte Dedic an der Dahlhauser Straße. „Zu den Gefangenen haben wir einen guten Kontakt gehabt, wir haben sogar mit ihnen gespielt”, erzählt Doris Potts, die damals fünf Jahre alt war.
Unter ihrer Führung entwickelte sich Haus Benecken von einer reinen Schankwirtschaft zur gehobenen Gaststätte. Wie lange sie noch alle Fäden in der Hand hält ist nicht bekannt. Doch mit Schwiegersohn Ulf Arnscheidt steht bereits der Nachfolger fest. So bleibt Haus Benecken auch nach über 160 Jahren fest in familiärer Hand und die Dahlhauser Straße 70 der Anlaufpunkt für manch Prominenten Gast.
Vielleicht Angela Merkel? Mit Willy Brandt und Helmut Schmidt haben schon zwei ihrer Vorgänger vorbeigeschaut.