Margret Melsa für Heidi Pamp, Barbara Niemann für Leni Meinecke – Hattingens Repräsentation ist wieder Frauensache.
Wahlkabine aufgestellt, Blumensträuße aufgereiht – feierliche Spannung umgab den Beginn der konstituierenden Sitzung des neuen Stadtrats. Wobei neben der Garderobe der 46 Stadtverordneten auch ein Blick auf die voll besetzte Zuschauertribüne keine Zweifel daran aufkommen ließ, dass dies eine besondere Sitzung war. Mit einem warmherzigen Höhepunkt in der Mitte zwischen der Amtseinführung von Bürgermeisterin Dagmar Goch und der Personalentscheidung zu Baudezernent Wolfgang Schommer.
Einen solchen Jubel hat der Ratssaal lange nicht mehr erlebt. Mit lautem, lang anhaltendem Applaus von Stadtverordneten, die sich alle von ihren Sitzen erhoben, verabschiedete das Stadtparlament zwei Frauen, die der Hattinger Bürgervertretung über Jahrzehnte ein Gesicht gegeben haben: Heidi Pamp (SPD, erste stellvertretende Bürgermeisterin) und Leni Meinecke (CDU, zweite stellvertretende Bürgermeisterin).
„Ich habe mich immer voll auf euch verlassen können. Wir waren ein tolles Team. Ihr werdet mir fehlen. Meine Tür steht euch auch in Zukunft immer offen.” So betonte Dagmar Goch die menschliche Nähe, die das Bürgermeisterinnen-Trio in den vergangenen Jahren ganz offensichtlich aufgebaut hat.
Und die sich auch mit den neuen Frauen an ihrer Seite durchaus in dieselbe Richtung entwickeln könnte. Gerade waren Margret Melsa (SPD) als erste stellvertretende Bürgermeisterin und Barbara Niemann (CDU) als zweite stellvertretende Bürgermeisterin in einem gemeinsamen geheimen Wahlgang mit 47 von 47 ins Amt gehoben worden, da drückte Goch die Nachfolgerinnen schon eng an sich. Ja, auch Barbara Niemann bekam ein Küsschen auf die Wange und umarmte Goch ihrerseits. 47 von 47 Stimmen seien ein überwältigendes Ergebnis und eine tolle Grundlage für einen guten Start, meinte Dagmar Goch. Die Bürgermeisterin sieht die eindeutige Geschlechterverteilung an der Hattinger Stadtspitze als Alleinstellungsmerkmal, das jenseits der Stadtgrenzen immer wieder aufhorchen lasse. Erstaunte, aber respektvolle Blicke ernte sie dabei immer wieder – „und ich freue mich jedes Mal neu darüber”.