Hattingen. Die Deutschland-Tour der Radprofis hat an diesem Samstag (26.8.) auch Hattingen passiert. Die Stimmung an der Strecke war weltmeisterlich.
„Wann kommen die denn, die Radfahrer“? fragen die Kinder immer wieder. Nervosität macht sich breit. Immer öfter kreisen Polizisten auf schweren Motorrädern mit Blaulicht die Strecke ab, kommen Begleitfahrzeuge mit Rädern auf dem Dach hupend an den Zuschauern vorbei. Sie alle haben am heutigen Samstagnachmittag einen Platz an und in der Sonne. Hunderte haben sich in der Kurve an der Elfringhauser Straße versammelt – direkt an der Bahntrasse.
Es ist 16.52 Uhr, da schießt der Pulk der Radfahrer um Ecke
Dann endlich brandet Jubel auf. Es ist 16.52 Uhr, da schießt der Pulk der Radfahrer von unten an der Bredenscheider Straße um Ecke.
Die Zuschauer klatschen, wenn sie die Hände frei haben. Diejenigen, die die Handys gezückt haben, schreien den Sportlern „Braaaaavo“ entgegen.
Es ist eine weltmeisterliche Stimmung. Auch die Polizei scheint den friedlichen Einsatz zu genießen. Ein Kradfahrer reißt in der Kurve beide Arme hoch und winkt den Besuchern zu. Feststimmung erster Sahne. Seit kurz vor 15 Uhr versammeln sich immer mehr Menschen in der Kurve mit Aussicht. Viele Radler kommen von der Trasse aus Richtung Sprockhövel und aus Hattingen.
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„Das ist doch mal ein tolles Event“, sagt Christoph Kasseck, Anwohner der Bredenscheider Straße. Er wartet gespannt mit seinen vier Kindern, die es kaum erwarten können, bis die Radler mit enormem Tempo an ihnen vorbeiheizen - trotz des steilen Bergs. Es sind nur gut gelaunte Menschen anzutreffen.
Schon weit vor dem Ereignis hat sich in der Kurve Katharina Berger (17) positioniert. Mit Warnweste steht sie am Absperrgitter und wartet.
Für die Arbeit als Streckenposten gbt es Geld für die Abikasse
„Vor einigen Wochen sind wir von den Organisatoren gefragt worden, ob wir eine Gruppe Schülerinnen und Schüler zusammenbekommen, die sich an den Straßenrand stellt. Dann gibt es Geld für die Abi-Kasse. Das haben wir sofort angenommen“, sagt die Schülerin vom Gymnasium Holthausen, die im kommenden Jahr Abitur macht. Die Schüler ließen sich nicht lange bitten und so stehen sie schon früh am Straßenrand.
„Wir sind heute Morgen von einem Freund gefragt worden, ob wir nicht zu dem Radrennen fahren wollen. Das haben wir dann sofort gemacht“, erzählen Jens Hartung (57) und seine Frau. So haben sie sich direkt aufs Rad geschwungen, kleine Stühlchen im Gepäck, die man prima verstauen kann. „Wir sind Camper“, sagt die Radlerin. Da haben wir alles Praktische immer dabei. Auch sie freuen sich auf das ungewöhnliche Ereignis.
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Mit dem Rad sind sie regelmäßig unterwegs. „In drei, vier Stunden sind wir vor kurzem nach Mettmann gefahren und am nächsten Tag über Mülheim wieder zurück nach Hattingen. Das war wirklich easy, es sieht immer nur so weit aus.“
Auch Stefan Hey (50) aus Hattingen möchte das Ereignis nicht verpassen
Auch Stefan Hey (50), der in Hattingen in der Nähe von Kaufland wohnt, möchte das Ereignis nicht verpassen. „Hier ist man ja in knapp zehn Minuten.“ Für ihn ein Klacks, denn er fährt mindestes drei- bis viermal pro Woche mehrere Stunden entweder am Leinpfad entlang oder im Hügelland.
Auch Marianne (64) und Randolf (63) aus Hattingen freuen sich auf so ein seltenes Event. Die beiden wohnen in Hattingen an der Feuerwehr direkt an der Trasse und haben das Radeln zu ihrem Hobby gemacht. „6000 bis 8000 Kilometer pro Jahr fahr ich immer mit dem Rad“, sagt der 63-Jährige. Auch am Gardasee die Berge hoch – natürlich nicht mit dem E-Bike, ist für ihn kein Problem.
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Dass so viele passionierte Radler in lauten Jubel ausbrechen, als die rasende Gruppe der Profis den Berg hoch düst, ist selbstverständlich. Schließlich können sie alle die Leistung einschätzen, die die Sportler da zeigen.