Fast auf den Tag genau 25 Jahre nach seiner Gründung löst sich der Verein zur Förderung der Ausländerarbeit in Hattingen auf.
Der Verein zur Förderung der Ausländerarbeit in Hattingen (VFA) wird sich auflösen. Am morgigen Mittwoch, 4. November, gibt es die voraussichtlich letzte Mitgliederversammlung.
Rückblende, 5. November 1984: Aus dem Koordinierungskreis der Stadt heraus, der bereits seit zwölf Jahren besteht, gründet sich der VFA. Eine Vollzeitstelle gibt es, Heimat ist das Haus Burgeck an der Bahnhofstraße. „Das war optimal”, erinnert sich der Vorsitzende Frank Staacken. „Wir waren unter vielen, man konnte mit mehreren Leuten etwas gemeinsam anpacken.”
Doch die Rahmenbedingungen veränderten sich im Laufe der Jahre. Fördermittel wurden gestrichen, die Vollzeitstelle wurde nach dem Abschied von Klaus Sager halbiert. Haus Burgeck musste für den Ausbau der Bochumer Straße abgerissen werden, der Verein tat sich bei der Suche nach neuen Räumen schwer. Zunächst kam er an der Talstraße unter, zuletzt bei der Freiwilligenagentur an der August-Bebel-Straße. Und als Sager-Nachfolger Heinz Hegemann in den Ruhestand verabschiedet wurde, gab es gar keine hauptamtliche Stelle mehr.
Auch in der inhaltlichen Arbeit hat sich einiges getan: „Die politische Schiene hat der Integrationsrat übernommen”, erklärt Frank Staacken. Früher bestimmte der VFA beispielsweise die sachkundigen Bürger für Ausschüsse im Stadtparlament.
Fast auf den Tag genau 25 Jahre nach der Gründung nun das Aus. Gründe gibt es neben den genannten noch andere: So wurde kein neuer Vorstand gefunden, und auch die Bereitschaft zur Mitarbeit bei großen Festen (Kemnade International, Altstadtfest) wurde immer geringer.
Zwei Punkte liegen Frank Staacken aber noch am Herzen. Zum einen arbeitet er zurzeit daran, dass die Flüchtlingsberatungsstelle, die der VFA geschaffen hat, auch künftig in Hattingen bleibt – „zumindest eine halbe Stelle”, sagt er und hofft, dass es doch eine ganze sein könnte. Gespräche mit der IFAK Bochum (Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe und Migrationsarbeit) laufen.
Und dann soll es noch ein großes Fest geben. Denn zum 25-Jährigen wollen sie richtig feiern – zum letzten Mal.
Sitzung im Rathaus
Die Versammlung zur Auflösung des Vereins zur Förderung der Ausländerarbeit in Hattingen beginnt am Mittwoch um 19 Uhr im Kleinen Sitzungssaal des Rathauses. Voraussetzung für die Auflösung ist, dass drei Viertel der anwesenden Mitglieder den Beschluss mittragen.