Thorsten Tiggemann ist Chef der Blumen Galerie. Der Florist liebt an seinem Beruf besonders das kreative Gestalten.

„Am Wochenende fahre ich nach Xanten”, erzählt Thorsten Tiggemann (47). Vorfreude schwingt in diesen Worten mit. Denn der Florist trifft seine ehemaligen Kollegen. Mit ihnen hat er dort im Jahr 1992 seine Meisterprüfung absolviert.

„Anfangs wusste ich nicht genau, was ich für einen Beruf ausüben wollte”, sagt er. Dabei liegt die Arbeit mit Pflanzen in der Familie. Tiggemann erzählt es bei einem Kaffee in seinem Geschäft an der Großen Weilstraße. Schon der Großvater hatte ein Geschäft für Floristik. Und Vater Friedrich Tiggemann hat 1964 den Laden in der Altstadt eröffnet. Zuerst am Gelinde, später führt er es am heutigen Standort weiter. Auch Tiggemanns Bruder arbeitet mit Pflanzen: als Landschaftsgärtner.

„Erst durch die Lehre in Bochum habe ich den Beruf zu schätzen gelernt”, sagt er. Floristik – für ihn eine sehr kreative Arbeit.

Nach 40 Jahren tritt er im Jahr 2006 die Nachfolge seines Vaters an. Und beschäftigt zwei Floristinnen, eine Aushilfe und einen Lehrling. Aus Hattingen will er nicht mehr weg: „Ich finde es super hier.”

Während er ein großes Gesteck fertigt, erzählt Tiggemann von der Arbeit. Neben der Arbeit im Geschäft, wo er Sträuße und Dekorationen anbietet, nennt er die Messe in Essen und auch die Philharmonie, von denen er Aufträge erhält.

„Zwei Tage bin ich dann beschäftigt”, erläutert er. „Das macht richtig viel Spaß.” Dort dekoriert er großen Blumenringe. Die hängen bei Veranstaltungen unter der Decke. Jedesmal gelte es, neue Ideen und die Vorstellungen der Kunden zu verbinden. Vorlauf gibt es dabei oft. „Die Frage ist, was kaufe ich wann und wo, damit das Ergebnis stimmt”, sagt Tiggemann.

Zwei bis drei Mal in der Woche fährt er zum Blumengroßmarkt nach Dortmund. „Drei Uhr stehe ich auf und eine Stunde später kaufe ich dort ein”, erzählt der Florist, der in Niederwenigern geboren ist. Damit er die Pflanzen vormittags anbieten kann. Denn dann kommen die meisten Kunden. Mittlerweile arbeite er mehr im Geschäft als draußen. Stellt Sträuße und Gestecke für Hochzeiten und Beerdigungen, ist auf Messen.

Früher sei er häufiger Motorrad gefahren, sagt Tiggemann. Auch mal abends in der Woche. In den letzten Jahren fährt er nur noch am Sonntag für ein paar Stunden. Dann mit seiner Lebensgefährtin oder Freunden. Oder er joggt eine Runde. Aber viel Zeit habe er dafür nicht. „Für so einen kleinen Laden ist das schwierig. Da kommt es auf jeden an”, sagt er und weiß, dass er auf seine Mitarbeiter zählen kann. Eine Frau hält im dabei schon lange die Treue.

„Die Dame ist taubstumm und arbeitet mit einem unglaublichen Elan”, sagt Tiggemann über die Erfahrung mit der 65-Jährigen. Sie koche sogar ab und zu für ihn. Tiggemann schätzt ihre Hilfe sehr: „Sie ist dreißig Jahre im Geschäft – sie weiß genau, welcher Handgriff wann gebraucht wird.”