Hattingen. . „Rucksack“-Projekte für Jugendliche im EN-Kreis in den Bereichen Tanz, Gesang und Theater.
Es wird dunkel, indische Musik ertönt, fünf Mädchen betreten die Bühne. Sie tragen lila- oder türkisfarbene Röcke, dazu passende Oberteile, die den Bauch kaum bedecken, mit goldenen Stickereien darauf. Rhythmisch – einige mehr, andere weniger – schwingen sie ihre Hüften zur Melodie, drehen sich, machen ausfallende Armbewegungen. Erinnert doch an diese indischen Tanzfilme? Soll es auch! Die Schülerinnen aus Sprockhövel präsentieren nämlich ihren einstudierten Bollywood-Tanz. Es ist eines von zwölf Projekten, die im Rahmen des „Kulturrucksacks“ entstanden sind. Freitag stieg die gemeinsame Party aller neun Städte in der „Werkstadt“. Dort zeigten sei, was sie erarbeitet haben.
„Durch das Förderprogramm sollen Zehn- bis 14-Jährige an Musik, Theater und Tanz herangeführt werden“, sagt Claudia Breitenborn, die in der Kreisverwaltung für Kultur zuständig ist. Die Gelder für das Projekt kommen vom Land. Zum dritten Mal wurden sie für den Kreis genehmigt, der, wie die Beteiligten betonen, eine Art Vorreiter für das Land war. Das Projekt sei eine gute Sache, das weitergeführt werden soll, denn „die Kinder sind in einem schwierigen Alter mit nicht allzu vielen kulturellen Möglichkeiten. Sie sollen aber für diesen Bereich begeistert werden, und das nachhaltig.“
Für viele der insgesamt 150 teilnehmenden Kinder war es das erste Mal auf einer größeren Bühne. Klar, dass man vor über 100 Leuten nicht immer cool bleiben kann. Da fällt man mal hin, kann nicht aufhören zu kichern oder kommt ständig aus dem Takt und wirkt auf der Bühne etwas verloren. Oder man verzieht das Gesicht, wenn man eigentlich „happy“ sein sollte. Das hatten nämlich die Projektteilnehmer aus Herdecke vor: Sie drehten ein Musikvideo zu Pharrells Sommerhit. Da konnte gesprungen, gehüpft und getanzt werden, ganz wie man wollte. Nur glücklich sollten die Darsteller eben aussehen. Teilnehmerin Inga erklärte, warum das aber nicht immer bei allen so richtig klappen wollte: „Irgendwann konnten die meisten das Lied dann einfach nicht mehr hören.“