Hattingen.. Natica Gulich von der Musikschule bringt das Märchen und die Suche nach dem Schuh in der Gebläsehalle auf die Bühne mit 120 Kindern und Jugendlichen


Einem Engel gleich sitzt Aschenputtel im weißen Ballettkleid auf dem roten Samtsofa. Zu ihren auf die Spitze gestellten Füßen: jede Menge Schuhe. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Ob der Richtige dabei ist? Aschenputtel oder „Wem gehört der verflixte Schuh?“ wird die Ballettklasse der Musikschule unter Leitung von Natica Gulich auf die Bühne bringen.

Aschenputtel in Doppelbesetzung

Die Zeichnung für das Plakat dazu, das für die zwei Aufführungen in der Gebläsehalle jeweils um 16 Uhr am 6. und 7. Dezember wirbt, hat Catharina Nielsen gemacht. Für die passende Schuhanprobe dazu wird Maik (22) sorgen. Er wird sich den Schuh schnappen und auch bei den Damen im Publikum Maß nehmen. Vielleicht findet der junge Sportakrobat, der bei der Ballettaufführung den Prinzen gibt, ja dort seine Liebste, die sich aus dem Staub gemacht, dabei aber einen Schuh verloren hat. Wie er sich fühlt als Hahn im Korb unter fast nur weiblichen Ballett-Tänzerinnen? „Das bin ich ja gewohnt“, sagt er im Raum der Sparkasse, die die Aufführungen sponsert.

Die Hauptakteure haben sich dort versammelt. Alle 120 Kinder, Jugendliche und wenige Erwachsene, die an dem Spektakel beteiligt sind, hätten nicht in den Raum gepasst. Für die böse Stiefmutter, ihre zwei Töchter, die Aschenputtel ausbooten wollen, und Aschenputtel – gleich in zweifacher Ausführung – ist Platz. Natica Gulich konnte sich nicht entscheiden. Weshalb zwei Mädchen tanzen.

Eineinhalb Stunden werden die Aufführungen dauern. Ohne Pause. Spaß sollen nicht nur die Gäste im Publikum haben, sondern auch die zahlreichen Akteurinnen. Sie alle werden auftreten und zeigen, was sie können. Ob sie erst kurze Zeit oder schon seit zehn Jahren dabei sind.

Für die Förderschule und fünf Grundschulen gibt es eine geschlossene Veranstaltung, die die Schulen komplett besuchen. Natica Gulich wird sie besuchen und die Schülerinnen und Schüler auf die Aufführung vorbereiten. Sie weiß: Im Theater waren viele schon, das Weihnachtsmärchen ist auch bekannt.

Aufs Ballett will sie die Gäste jedoch einstimmen. Darauf vorbereiten, dass dort nicht gesprochen, sondern mit Gestik und Mimik ausgedrückt wird, um was es geht. Wie man sich im Ballett verhält? „Na nett halt“, bringt es Lisa auf den Punkt. Man steht nicht auf, läuft nicht herum, isst und trinkt nicht, sondern beobachtet. Dass das Handy klingelt, wie bei einem Teilnehmer der Pressekonferenz, geht schon gar nicht. Aber noch stehen sie ja nicht auf der Bühne, die neun Ballettgruppen, die Putzmäuse und Waldelfen.