Hattingen. . Mauritius knackt Marke und übertrifft eigene Erwartungen. Bischof Dr. Franz Overbeck hält Fugenpredigt und vergnügt sich im Hully Gully auf der Kirmes
Die Gemeinde St. Mauritius hat die Spendenmarke von 60 000 Euro geknackt und Bischof Dr. Franz Overbeck als Besucher empfangen in der Reihe Refugium. Seit einem Jahr sammelt sie für die kostspielige Domsanierung, um einen Eigenbeitrag zu leisten. Nach dem Gottesdienst wurde der Bischof von den Schaustellern begrüßt und drehte mit Pfarrer Mirco Quint eine Runde auf dem Hully Gully.
In der Reihe Refugium sollen durch abwechslungsreiche Veranstaltungen Einnahmen erzielt werden. Am Samstagnachmittag kam aus diesem Grund der Essener Bischof nach Hattingen und hielt die Messe im Dom. Schätzungsweise eine Million müssen seitens der Gemeinde und des Bistums Essen in die Renovierungsarbeiten des Gotteshauses gesteckt werden. Eine enorme Summe, die gestemmt werden muss. Aber für die Katholiken aus Niederwenigern auch ein Ansporn, sich finanziell für ihren Dom einzusetzen.
Mit 60 000 Euro aus Spenden und Kollekten liegen sie sogar über ihren Vorstellungen. „5000 Euro in einem Monat sind schon eine gute Leistung, damit hätten wir nicht gerechnet, wollen aber nun dabeibleiben“, sagt Pfarrer Mirco Quint. In diesem Jahr sind 10 000 Euro mehr als kalkuliert zusammengekommen, was die Gemeinde zusätzlich motiviert, Veranstaltungen ins Leben zu rufen, die der Finanzierung zugute kommen können.
Ohne die Renovierung der Fugen würde die Stabilität der Dommauern nicht mehr gewährleistet sein. „Ohne Fugen brechen die Mauern in sich zusammen, so wie überall im Leben“, versucht Quint einen vorstellbaren Vergleich zu ziehen. Jeder Mensch, dessen Fugen nicht halten, ist labil. Um das zu verhindern, muss Hand angelegt werden. Wie gerade am Dom.
Auch Dr. Franz Overbeck nahm die Fugen zum Anlass seiner Predigt. „Fugen halten etwas zusammen, was vorher nicht zusammengehörte“, leitete er ein. Durch sie ergibt sich ein Gefüge, ohne sie würde in jedem Fall nur das Fundament alleine stehen, weil die wichtigen Verbindungen fehlen. Das Oberhaupt des Bistums warf ein, dass Fugen auch in der Musik vorkommen und ein Lied nach und nach zu einem Gesamtwerk zusammensetzen. So wie es auch bei den Menschen der Fall ist. „Fugen setzen uns stückweise zusammen“, predigte er.
Rund 200 Gläubige lauschten den Worten des Bischofs. Zweimal forderte Dr. Overbeck sie während des Gottesdienstes auch auf, in aller Stille zu sich und zu Gott zu finden. Um die Worte sacken zu lassen und sich über das menschliche Gefüge Gedanken zu machen.