Hattingen. Der erste von sieben Gesprächsabenden über die Zukunft der Stadtpfarrei St. Peter und Paul findet am heutigen Mittwoch statt. An der Basis hofft man, dasss es nicht vor allem um Gebäude geht.
Als erste der Großpfarrei St. Peter und Paul werden heute Abend die Gläubigen am Kirchort St. Johann Baptist über die Zukunft ihrer Gemeinde sprechen. Reinhard Linde, Schatzmeister des Fördervereins zur Erhaltung des katholischen Gemeindehauses in Blankenstein, befürchtet Schlimmes. Nicht etwa, dass die Kirche im Ortsteil zur Disposition stünde, vermutet er, „die ist als Hochzeitskirche so beliebt, die bleibt“. Aber das Gemeindehaus könnte über kurz oder lang zur Disposition stehen, glaubt er. Was Linde als Schlag ins Gesicht all der Ehrenamtlichen empfände, die sich seit mittlerweile neun Jahren für seinen Erhalt engagieren: finanziell; und in Form vieler Veranstaltungen.
Ausgezeichnetes ehrenamtliches Engagement erhält seit dem Jahre 2008 auch St. Mariä Empfängnis als „weitere Kirche“ am Leben, auch für dieses Kirchengebäude übernimmt ein Förderverein das Gros der jährlichen Betriebskosten. Sie habe zwar „keine Ahnung“, was den Katholiken in Bredenscheid im Zuge der Neugestaltung der Pfarrei unterbreitet werde, erklärt Silke Wegemann, Vorsitzende eben dieses Fördervereins. Aber dass St. Mariä Empfängnis aufgegeben werden könnte, glaubt sie nicht: „Hier ist doch nicht mehr viel zu sparen.“ Überhaupt wünscht sie sich von ihrer Kirche, dass diese die Laien nicht überfordere – nicht finanziell; und auch nicht im seelsorgerischen Bereich. Wenn die Vorabendmesse am Samstag im Ortsteil etwa bald gestrichen werde, „dann würde mich das sehr enttäuschen“.
Es sind nur Vorahnungen, die die Menschen, mit denen man spricht, äußern. Denn viel mehr, als dass sich etwas verändern wird in der Großpfarrei St. Peter und Paul, ist am Tag vor dem ersten Gesprächsabend mit den Leitungsgremien, noch nicht durchgedrungen bis zur Basis. Und so wollen alle erstmal abwarten, was konkret kommen soll. Und dann ihre Ideen entwickeln.
Richard Kreutzer, Fördervereinsvorsitzender von St. Engelbert in Niederbonsfeld, etwa, der betont: Dass eine Pfarrei in wirtschaftlich schweren Zeiten überlege, wie sie ihre pastoralen Angebote neu strukturiere, „finde ich verständlich. Aber wenn es in erster Linie um Gebäude gehen sollte, dann würde mich das enttäuschen.“ Jochen Rinke, Kirchausschuss-Vorsitzender in Heilig Geist, befürchtet derweil, dass das Leben gerade an kleinen Kirchstandorten bald kaum noch existiert, sollte die Zentralisierung weiter voranschreiten und sollte durch weniger zur Verfügung stehenden Raum manches Angebot künftig unmöglich werden.
„Bei der Kirche wird immer wieder gesagt, sie müsse sparen“, sagt Monika Dingermann, eine von rund 17800 Katholiken in der Großpfarrei. „Aber eine detaillierte Aufschlüsselung der finanziellen Situation habe ich bislang vermisst.“