Hattingen. Die Hauptsaison für Sammler hat begonnen. Naturführer Martin Maschka gibt Tipps und verrät, warum Pfifferlinge und Co. mitunter auch an der Leine hängen.

Pilze sammeln können Kundige zwar das ganze Jahr. „Aber jetzt“, sagt Martin Maschka (30), „beginnt die Hauptsaison.“ In der anno 2014 indes etwas andere Gesetze gelten als gewöhnlich, wie der Naturführer im Interview verrät.

Herr Maschka, Ihren ersten Pilz-Gang des Jahres haben Sie vor kurzem bereits hinter sich gebracht – mit Erfolg?

Maschka: Ja, da die Wälder in der Gegend gesperrt sind, musste ich allerdings bis ins Sauerland fahren. Dort bin ich aber schnell fündig geworden, habe gleich einen großen Korb voll mit Steinpilzen und Maronen-Röhrlingen gesammelt. Die meisten davon trocknen zurzeit bei mir im Backofen und auf der Leine.

Backofen? Leine? Ich dachte, Pilze gehören in die Pfanne.

Natürlich, in der Pfanne zubereitet habe ich auch einige Pilze danach gegessen mit frischem, selbst gefangenem Fisch – das hat köstlich geschmeckt. Aber Pilze, die man nicht sofort verbraucht, lassen sich auch gut konservieren – im Backofen. Oder eben auf der Leine. Was sich gerade in dieser Saison empfiehlt.

Warum?

Nun, durch das feucht-warme Wetter den letzten Wochen erleben viele Speisepilze derzeit einen regelrechten Wachstumsschub; Pfifferlinge, Maronen-Röhrlinge, Hallimasch und Steinpilze, die sonst nacheinander wachsen, tun das in dieser Saison alle gleichzeitig.

Verstehe. Also sollte man schon möglichst bald „in die Pilze“?

Wer gerne Pilze isst, für den bietet sich das durchaus an. Allerdings sollte man die ersten Male nie ohne einen Experten sammeln – auch wenn sich Schwammpilze in ihrem Aussehen zumindest nicht mit gefährlichen und beim Verzehr tödlichen Pilzarten verwechseln lassen. Aber eine Verwechslung könnte durchaus unangenehme Bauchschmerzen oder auch längere Toilettenaufenthalte zur Folge haben.

Und wenn man weiß, was im Korb ist – dessen Inhalt für ein Menü aber zu viel: Verraten Sie, wie das mit dem Pilze-Trocknen funktioniert?

Klar. Zunächst müssen Sie die Pilze – maximal ein Kilo pro Person dürfen Sie sammeln – in Scheiben schneiden. Diese werden dann im Backofen bei 50 Grad Umluft etwa zwei Stunden bei leicht geöffneter Backofentür getrocknet. Oder aber Sie ziehen durch die Pilzscheiben dünne Fäden und hängen sie auf: in einem trockenen, luftigen Raum. Nach dem Trocknen sind die Pilze dann etwa drei bis vier Jahre genießbar. Am besten schmecken sie mir dann übrigens in Suppen.