Hattingen. Philipp Kriegsmann tischt im ehemaligen Pfannkuchenhaus regionale und frische Gerichte auf – von Currywurst mit Pommes über Matjes bis zum Kürbis.
Zur Eröffnung des Hattinger Speisezimmers wird Philipp Kriegsmann ein sommerlich-frisches Getränk mit selbst gemachtem Birnen-Vanille-Sirup kredenzen. Der 26-Jährige übernimmt am heutigen Dienstag das Pfannekuchenhaus. Mit Speck oder Blaubeeren steht das Teiggericht aus der Pfanne zwar weiterhin auf der Speisekarte. Das rechtfertigt nach Ansicht des neuen Restaurantbetreibers an der Johannisstraße 8 aber nicht, den Namen beizubehalten, auch wenn er sich über die Jahre vielleicht eingebürgert hat.
Der Sprockhöveler, der küchen- und servicetechnisch in Köln und Frankfurt aktiv war, wohnt inzwischen in Hattingen. Er hat „ein paar Jahre als Koch gearbeitet“, ehe er eine Hotelfachausbildung anhängte, um sein Spektrum und seine Möglichkeiten zu erweitern. Geträumt hat er schon lange von einem eigenen Restaurant. Ob Oma oder Eltern – alle sind aus der Branche. Zusammen mit seiner Freundin Annika Girkes übernimmt Philipp Kriegsmann es, die Gäste in dem schnuckeligen Fachwerkhaus in der Innenstadt kulinarisch zu verwöhnen.
Bodenständig, frisch und regional soll sein, was im „Speisezimmer“ auf den Tisch kommt. Alles wird selbst gemacht, auch der Teig für die Pasta. Und wie im eigenen Wohn- oder Esszimmer daheim soll sich derjenige fühlen, der bei dem jungen Paar speist.
Leidenschaft entwickeln
Ob er nun Currywurst mit hausgemachter Soße und Pommes sowie Salat für acht Euro ordert, einen Matjes, Schnitzel oder Bratkartoffeln mit Spiegelei. Vegetarische Gerichte stehen nicht explizit auf der Speisekarte. Fragt ein Gast danach, bekommt er, was Küche und Vorratskammer hergeben. Klein, aber fein wird die Karte sein mit je vier bis fünf Vorspeisen und Desserts sowie acht Hauptgerichten. Neben dem Angebot an ständigen Hauptgerichten gibt es eine wechselnde Karte mit saisonalen Angeboten wie Pfifferlingen oder Kürbis, die derzeit aktuell sind. Kulinarisch steckt der 26-Jährige die regionalen Grenzen nicht allzu eng und bietet beispielsweise auch Fisch an.
„Man muss Leidenschaft entwickeln und für die Sache leben“, sagt der begeisterte Koch, der mittags auch Empfehlungen für „unter zehn Euro“ machen wird, damit Berufstätige kommen. Ebenso leidenschaftlich, wie er sich in Töpfen und Pfannen austobt, hat er die verschiedenen Etagen auf Vordermann gebracht, Tische gestrichen, Bänke mit Stoff bezogen. Sein Ding war es aber nicht, alles vollständig umzukrempeln. Das Haus sollte seine „Seele“ behalten.